Wie jetzt aus Regierungskreisen bekannt wurde, schließt die Bundesregierung offenbar die Verstaatlichung der Commerzbank nicht aus, sollte die Bank es nicht schaffen, dass notwendige Kapital für die gesetzlich vorgeschriebenen, höheren Einlagen zu beschaffen. Wie der „Spiegel“ berichtete, geht die Regierung davon aus, dass dem Bund bei einer Kapitalerhöhung über fünfzig Prozent der Anteile zufallen würden. Die Regierung hatte Anfang 2009 circa 18 Milliarden Euro als stille Einlage in die Commerzbank investiert. Außerdem besitzt der Bund 25 Prozent an dem Unternehmen in Form von Aktien. Aufgrund der neuen Vorgaben der europäischen Bankenaufsicht, müssen alle Banken in Europa bis zum Sommer kommenden Jahres ihre Eigenkapitalquote auf neun Prozent hinauf setzen. Die Bankenaufsicht ermittelt jetzt, wie viel zusätzliches Kapital sich die europäischen Kreditinstitute dafür noch beschaffen müssen. Ersten Schätzungen zufolge müsste sich die Commerzbank, um die Vorgaben zu erreichen, noch rund fünf Milliarden Euro besorgen. Der Bankvorstand hatte allerdings erst im Oktober mitgeteilt, lediglich 2,9 Milliarden Euro beschaffen zu können.