Banken-Stresstests unter 91 europäischen Kreditinstituten haben ergeben, dass die geprüften 12 deutschen Banken die Kriterien der Europäischen Bankaufsicht erfüllen, wie die Bankaufsichtsbehörde mitteilte. Mit diesen Stresstests wurde geprüft, inwieweit die europäischen Banken für eine zukünftige Finanzkrise gerüstet sind. Dafür wurden verschiedene Szenarien erdacht, deren mögliche Bewältigung die Banken nachweisen mussten. Entscheidend dabei war, dass Banken auch in Stresssituationen nicht auf das Kernkapital angewiesen sind, das immer mindestens fünf Prozent des Gesamtkapitals betragen muss. „Das deutsche Bankensystem hat sich unter den geforderten Stressangaben als robust und widerstandsfähig bewiesen“, verkündete die Bundesbankvizepräsidentin, Sabine Lautenschläger. Lediglich für die Heleba, die eine Veröffentlichung der Ergebnisse untersagte, kann keine genaue Aussage über die Belastungsfähigkeit des Instituts vorgenommen werden. Deren Vorstand zweifelte die Berechnungsart der EBA an. Das liegt vermutlich daran, dass sie nach den Kriterien der EBA bei einigen Szenarien die Mindesteinlage von fünf Prozent nicht hätte halten können. Dabei handelt es sich aber um eine Formsache, wie der Exekutivdirektor Bankenaufsicht der BaFin, Raimund Röseler, versicherte. Zwar sind ausreichend große Summen als stille Einlage auch für Notfälle vorhanden, diese müssten jedoch offiziell in Kernkapital umgewandelt werden, um in die Berechnung der Bankenaufsicht einfließen zu können. In dem Fall hätte auch die Heleba die Stresstests bestanden. Zwei weitere Landesbanken, die HSH Nordbank und die Landesbank von Schleswig-Holstein, haben die Stresstests nur knapp bestanden.
Trotzdem lobte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Ergebnisse als „positives Signal“, mit dem die europäischen Banken ihre „Stabilität demonstriert“ haben.