30.000 Arbeitsplätze will die Bank of America jetzt streichen, um die derzeitigen Verluste in Milliardenhöhe einzugrenzen. 288.000 Angestellt arbeiten bei dem Unternehmen, so dass die Streichung rund zehn Prozent aller Arbeitsplätze betrifft. Um fünf Milliarden US-Dollar (3,66 Milliarden Euro) sollen die Kosten der Bank dadurch verringert werden. Dies ist Teil des Restrukturierungsplanes, durch die sich die während der Finanz- und Wirtschaftskrise stark gebeutelte Bank wieder sanieren möchte. Auch sämtliche internationalen Geschäfte werden aktuell genau auf ihren Gewinn hin geprüft. Außerdem plant das Unternehmen, zukünftig verstärkt im Privatkundengeschäft tätig zu werden. Die Bank of America ist seit rund fünf Jahren das größte Kreditinstitut der USA. Seit der Banken- und Finanzkrise hat auch sie schwer unter hohen Verlusten zu leiden, was das Vertrauen der Kunden in den Banksektor erheblich geschwächt hat.
Verfassungsrichter bestätigen EURO-Hilfen
Das Karlsruher Verfassungsgericht hat jetzt die Euro-Hilfen in Milliardenhöhe für rechtmäßig erklärt. Damit reagierte das Gericht auf die Klage einer Gruppe von Politikern und Finanzexperten, die gegen die „Verschwendung“ so großer Summen durch die amtierende Regierung geklagt hatten, da dies nach Meinung der Experten nicht mit dem Grundgesetz vereinbar wäre. Lediglich mehr Mitspracherechte für den Bundestag, bei der Entscheidung über Rettungsmaßnahmen, ordneten die Richter an. „Das Europa der Parlamente wurde heute gestärkt“, begrüßte die Justizministerin, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, das Urteil. Auch Rainer Sartoris, vom ‚HSBC Trinkaus‘, ist mit der Entscheidung zufrieden. Sartoris: „Der Markt kann mit dem Urteil gut leben. Ein wichtiger Punkt ist, dass der Haushaltsausschuss und nicht der gesamte Bundestag zustimmen muss. Das ist eine Erleichterung für die Entscheidungsfindung.“ Positiv reagierte auch die Börse. Der DAX endete mit einem Plus von 3,2 Prozent und glich damit seine Verluste der vergangenen Tage fast aus. Der Kurs des Euro stieg ebenfalls in Folge des Urteils um einen Cent gegenüber dem US-Dollar, auf 1,4128 Dollar.
DAX auf niedrigstem Stand seit Bankenkrise
Die Sorge um die Entwicklung des Euro haben den DAX erneut abstürzen lassen. Dieser steht derzeit auf dem tiefsten Stand seit zwei Jahren. Um 5,9 Prozent sank zeitweise der Leitindex auf 5208 Zähler. Er erholte sich zwar leicht und stand bei Börsenschluss auf 5346,18 Punkten, doch das ist noch immer ein Minus von 5,28 Punkten. Auch andere europäische Börsen rutschten in den vergangenen Tagen ab. So schloss die Londoner Börse mit einem Minus von 3,58 Prozent und der Leitindex in Mailand verlor 4,83 Prozentpunkte. Die größten Verluste verzeichneten dabei die Banktitel. 8,86 Prozent verlor allein die Deutsche Bank an der Pariser Börse. Einen Verlust von 8,64 Prozent musste die Societe Generale hinnehmen. Ähnlich erging es mehreren europäischen Großbanken. Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, wies auf einer Tagung darauf hin, dass die derzeitige Entwicklung ähnlich ist wie 2008, kurz bevor der Zusammenbruch der Investmentbank „Lehmann Brothers“ die Finanzkrise auslöste. Grund zur Sorge besteht, seiner Meinung nach, allerdings nicht, da die europäischen Banken „im Vergleich zu damals heute deutlich besser kapitalisiert und weniger von kurzfristiger Liquidität abhängig“ wären.
Deutsche Bank dementiert Klagegrund
Die US-Regierung will noch in dieser Woche gegen mehrere Banken Klage einreichen. Den Banken wird vorgeworfen, während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 sogenannte Giftpapiere als Sicherheit verkauft zu haben. Auch gegen die Deutsche Bank läuft eine entsprechende Untersuchung. Die Deutsche Bank wies diese Anschuldigung der US-Aufsichtsbehörde FHFA als „unbegründet und haltlos“ zurück. „Wir werden uns mit allen Mitteln gegen die Klage zur Wehr setzen“, gab ein Sprecher der Bank in Frankfurt/Main bekannt. Die FHFA klagt gegen insgesamt 17 Großbanken und fordert einen Rückkauf der inzwischen an Wert stark gesunkenen Papiere durch die Banken, sowie Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe.
Aufschwung erhöht Steuereinnahmen
Der anhaltende wirtschaftliche Aufschwung hat der Bundesregierung zusätzliche Steuereinnahmen beschert. Dadurch sank im ersten Halbjahr 2011 das Haushaltsdefizit auf 0,6 Prozent der Gesamtwirtschaftsleistung. Der Bund, sowie die Bundesländer und Gemeinden nahmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit 562,3 Milliarden Euro sechs Prozent mehr ein, als im Vorjahr. Die Ausgaben stiegen nur geringfügig um 0,3 Prozent. Für das gesamte Jahr rechnet das Bundesfinanzministerium mit einem Haushaltsdefizit von 1,5 Prozent. Bis zum Jahr 2014 will die Regierung aber einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können was bedeutet, dass ab 2014 keine zusätzlichen Kredite mehr aufgenommen werden müssten.