BGH verpflichtet IKB zur Entschädigung von Aktionären

Die ehemals als sicher und stabil geltende Mittelstandsbank IKB, die 2007 als Auslöser für die Finanzkrise in Deutschland galt, wurde jetzt vom Bundesgerichtshof dazu verpflichtet, ihre Aktionäre zu entschädigen. Als Grund gab das Gericht an, dass sie wider besseren Wissens, ihre Aktionäre nicht ausreichend über das hohe Risiko der US-Hypothekenpapiere informierte. Geklagt hatte ein Anleger, der die von der IKB verkauften Hyhothekenpapiere gekauft und fast seine gesamte Investition verloren hatte. Der damalige Bankchef Ortseifen wurde bereits früher wegen irreführender Meldungen über die Risikoeinschätzung der US-Papiere zu einer Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe verurteilt. Die IKB stand im Sommer 2007 kurz vor der Pleite und ist heute zu 90 Prozent im Besitz des Investors „Lone Star“, der allerdings dringend einen neuen Käufer für die Bank sucht, die sich bisher nicht von den Verlusten der Immobilienkrise erholt hat.

Eon streicht in Deutschland 6000 Arbeitsplätze

6000 Stellen will der Energiekonzern Eon in Deutschland streichen, wie ein Sprecher der Firma in einem Interview gegenüber der „Rheinischen Post“ bekannt gab. Eon:“Wie viele Arbeitsplätze über welches Instrument abgebaut werden, lässt sich noch nicht sagen“. Fest steht bisher, dass rund 3000 der Arbeitnehmer in Vorruhestand gehen sollen. 2500 weitere Mitarbeiter sollen ihren Arbeitsplatz gegen einen in einer Transfergesellschaft tauschen. Den Rest der zu streichenden Stellen will Eon vermutlich über auslaufende befristete Arbeitsverträge abbauen. Überraschend kommen die Pläne nicht. Eon-Chef Johannes Theyssen hatte bereits im Sommer angekündigt, weltweit rund 11.000 Arbeitsplätze streichen zu wollen.

Deutsche Banken fallen durch Stresstest

Beim Banken-Blitz-Stresstest, der von der Europäischen Bankenaufsicht durchgeführt wurde, sind sechs deutsche Kreditinstitute durchgefallen. Diese hatten gemeinsam eine Kapitallücke von 13,1 Milliarden Euro, wie die deutsche Finanzaufsicht mitteilte und erfüllen damit nicht die EU-Vorgaben über die Höhe der notwendigen Kapitaldecke. Da nur 13 deutsche Banken getestet wurden bedeutet das Ergebnis, dass fast die Hälfte von ihnen nicht ausreichend gegen Verluste abgesichert sind. Geprüft wurden in diesem Blitz-Test 71 europäische Banken, denen insgesamt fast 115 Milliarden Euro, für die geforderte Kernkapital-Quote fehlen. So fehlen der Deutschen Bank aktuell 3,2 und der Commerzbank 5,3 Milliarden Euro, was wesentlich mehr ist, als Finanzanalysten vorhergesagt hatten. Der Exekutivdirektor der BaFin Bankenaufsicht, Raimund Röseler, relativierte das schlechte Ergebnis jedoch in dem er verlangte, dass dieses Testergebnis „vor dem Hintergrund der aktuellen Marktverwerfungen für Staatsanleihen und der gleichzeitigen Erhöhung der Kapitalanforderungen“ zu bewerten sei. Auch die Bankenbranche kritisierte das Verfahren als „inkonsistent“ und „ärgerlich“.

Wetten auf den Euro

Die ständigen Spekulationen über den sinkenden Wert des Euro haben jetzt in Großbritannien schon dazu geführt, dass offiziell Wetten über ein mögliches Scheitern des Euro als Währung angenommen werden. Erstmals hat das Buchmacherunternehmen William Hill Wetten darüber angeboten, ob der Euro bis zum Ende 2012 wieder von nationalen Währungen abgelöst wird. Die Quote des Buchmachers steht derzeit bei 3:1 gegen den Euro. Zwischenzeitlich soll die Quote sogar bei 10:1gestanden haben, wie der Unternehmenssprecher Graham Sharpe bekannt gab. Außerdem bietet das Unternehmen Wetten darauf an, welches EU-Land bis Ende kommenden Jahres die Euro-Zone verlassen wird. Favoriten dafür sind derzeit Griechenland und Italien.

Bund rechnet mit Verstaatlichung der Commerzbank

Wie jetzt aus Regierungskreisen bekannt wurde, schließt die Bundesregierung offenbar die Verstaatlichung der Commerzbank nicht aus, sollte die Bank es nicht schaffen, dass notwendige Kapital für die gesetzlich vorgeschriebenen, höheren Einlagen zu beschaffen. Wie der „Spiegel“ berichtete, geht die Regierung davon aus, dass dem Bund bei einer Kapitalerhöhung über fünfzig Prozent der Anteile zufallen würden. Die Regierung hatte Anfang 2009 circa 18 Milliarden Euro als stille Einlage in die Commerzbank investiert. Außerdem besitzt der Bund 25 Prozent an dem Unternehmen in Form von Aktien. Aufgrund der neuen Vorgaben der europäischen Bankenaufsicht, müssen alle Banken in Europa bis zum Sommer kommenden Jahres ihre Eigenkapitalquote auf neun Prozent hinauf setzen. Die Bankenaufsicht ermittelt jetzt, wie viel zusätzliches Kapital sich die europäischen Kreditinstitute dafür noch beschaffen müssen. Ersten Schätzungen zufolge müsste sich die Commerzbank, um die Vorgaben zu erreichen, noch rund fünf Milliarden Euro besorgen. Der Bankvorstand hatte allerdings erst im Oktober mitgeteilt, lediglich 2,9 Milliarden Euro beschaffen zu können.