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DAX auf niedrigstem Stand seit Bankenkrise

Die Sorge um die Entwicklung des Euro haben den DAX erneut abstürzen lassen. Dieser steht derzeit auf dem tiefsten Stand seit zwei Jahren. Um 5,9 Prozent sank zeitweise der Leitindex auf 5208 Zähler. Er erholte sich zwar leicht und stand bei Börsenschluss auf 5346,18 Punkten, doch das ist noch immer ein Minus von 5,28 Punkten. Auch andere europäische Börsen rutschten in den vergangenen Tagen ab. So schloss die Londoner Börse mit einem Minus von 3,58 Prozent und der Leitindex in Mailand verlor 4,83 Prozentpunkte. Die größten Verluste verzeichneten dabei die Banktitel. 8,86 Prozent verlor allein die Deutsche Bank an der Pariser Börse. Einen Verlust von 8,64 Prozent musste die Societe Generale hinnehmen. Ähnlich erging es mehreren europäischen Großbanken. Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, wies auf einer Tagung darauf hin, dass die derzeitige Entwicklung ähnlich ist wie 2008, kurz bevor der Zusammenbruch der Investmentbank „Lehmann Brothers“ die Finanzkrise auslöste. Grund zur Sorge besteht, seiner Meinung nach, allerdings nicht, da die europäischen Banken „im Vergleich zu damals heute deutlich besser kapitalisiert und weniger von kurzfristiger Liquidität abhängig“ wären.

Deutsche Bank dementiert Klagegrund

Die US-Regierung will noch in dieser Woche gegen mehrere Banken Klage einreichen. Den Banken wird vorgeworfen, während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 sogenannte Giftpapiere als Sicherheit verkauft zu haben. Auch gegen die Deutsche Bank läuft eine entsprechende Untersuchung. Die Deutsche Bank wies diese Anschuldigung der US-Aufsichtsbehörde FHFA als „unbegründet und haltlos“ zurück. „Wir werden uns mit allen Mitteln gegen die Klage zur Wehr setzen“, gab ein Sprecher der Bank in Frankfurt/Main bekannt. Die FHFA klagt gegen insgesamt 17 Großbanken und fordert einen Rückkauf der inzwischen an Wert stark gesunkenen Papiere durch die Banken, sowie Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe.

Aufschwung erhöht Steuereinnahmen

Der anhaltende wirtschaftliche Aufschwung hat der Bundesregierung zusätzliche Steuereinnahmen beschert. Dadurch sank im ersten Halbjahr 2011 das Haushaltsdefizit auf 0,6 Prozent der Gesamtwirtschaftsleistung. Der Bund, sowie die Bundesländer und Gemeinden nahmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit 562,3 Milliarden Euro sechs Prozent mehr ein, als im Vorjahr. Die Ausgaben stiegen nur geringfügig um 0,3 Prozent. Für das gesamte Jahr rechnet das Bundesfinanzministerium mit einem Haushaltsdefizit von 1,5 Prozent. Bis zum Jahr 2014 will die Regierung aber einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können was bedeutet, dass ab 2014 keine zusätzlichen Kredite mehr aufgenommen werden müssten.

Übernahme von T-Mobile USA gescheitert

Die erhoffte Übernahme von T-Mobile durch AT&T, wird die Deutsche Telekom AG wohl aufgeben müssen. Die US-amerikanische Regierung hat den gewünschten Kauf blockiert. Die Telekom und AT&T hatten im März angekündigt, dass T-Mobile für 39 Milliarden Dollar, rund 27 Milliarden Euro, an den amerikanischen Konkurrenten verkauft wird. Dadurch wäre AT&T mit einem Marktanteil von 40 Prozent zum größten Mobilfunkanbieter in den USA aufgestiegen. Die Deutsche Telekom hatte geplant, mit dem Verkauf des problematischen USA-Geschäftsanteils, Schulden abbauen zu können. „Wir versuchen, diesen Deal zu blockieren, um einen lebendigen und wettbewerbsintensiven Markt zu erhalten“, erklärt Vize-Justizminister James Cole die Entscheidung. Durch die Übernahme würde die Konkurrenz auf dem Markt stark verringert, was erfahrungsgemäß stets mit überhöhten Preisen und schlechterer Qualität einhergeht. Das wäre zum Schaden von Millionen US-Kunden. Die Börse reagierte auf die Entscheidung der Regierung mit einer kräftigen Senkung des Aktienkurses beider Unternehmen.

Schuldenkrise: EZB-Präsident mahnt zur Eile

Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäische Zentralbank (EZB), hat die EU-Staaten aufgefordert, in der Schuldenkrise schnell zu handeln, um weitere Schäden abzuwehren. Dazu gehört auch, dass die Beschlüsse für das neue Hilfspaket für Griechenland schnell gefasst würden. Der Gruppenchef des Euro-Komitees Juncker versprach, dass es bald zu einer Einigung in der Debatte um die zusätzliche Sondergarantie für Finnland käme. Über die zweite Griechenland-Hilfe konnten sich die EU-Staaten bisher noch nicht einigen. Deshalb erinnerte der EZB-Präsident noch einmal daran, dass durch die Unsicherheit bezüglich der politischen Entscheidung über die Handhabung der Krise, die Turbulenzen an den Finanzmärkten bestehen bleiben und die Wirtschaft aller EU-Länder Schaden nimmt. Trichet mahnte an, dass die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der EU-Staaten „besonders hoch“ sei und eine schnelle Entscheidung bedürfe. Bereits im Juli hatten die Regierungschefs der EU ein zweites Finanzpaket für Griechenland beschlossen. Diese müssen jetzt aber in den einzelnen Staaten von den jeweiligen Parlamenten bestätigt und beschlossen werden. Dann könnte mit sogenannten Euro-Rettungsfonds Staatsanleihen von finanziell angeschlagenen Euro-Ländern aufgekauft werden. In Deutschland soll am 29. September im Bundestag darüber abgestimmt werden. Die Rettungsfonds sind allerdings sehr umstritten und auch innerhalb der Regierungskoalition herrscht darüber Unstimmigkeit. Ähnlich sieht es in den meisten EU-Staaten aus, so dass die Einführung der Euro-Rettungsfonds noch unsicher ist.