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Goldpreis fällt erneut drastisch

Nicht unerwartet für Finanzexperten, ist jetzt der Goldpreis erneut drastisch gefallen. Noch bis vor wenigen Monaten war das Edelmetall als einzig sichere Wertanlage in Krisenzeiten angepriesen und an Sparer verkauft worden. Jetzt sank der Preis pro Unze an der New Yorker Börse auf 1360,60 US-Dollar – und damit auf den tiefsten Stand seit 30 Jahren. Der Hauptgrund für den starken Preisverfall ist eine normale Wertebereinigung. Wie Rohstoffexperte Bart Melek vom TD Securities erklärt, war der Goldpreis aufgrund der Finanzkrise „zu schnell und zu stark“ gestiegen, was vor allem unerfahrene Anleger, in der Hoffnung auf eine weitere Preissteigerung, zu umfangreichen Käufen verleitet hatte. Die Inflationsangst der vergangenen zwei Jahre wurden jedoch inzwischen durch den noch relativ stabilen Euro und das unerwartet gebremste Wirtschaftswachstum in China gedämpft, so dass die Nachfrage nach Gold nachließ. Trotzdem gilt Gold noch immer als inflationssicher und ist für viele Menschen die beliebteste Kapitalanlage.

Euro-Krise noch lange nicht überwunden

Das Centrum für Europäische Politik, CEP, hat erneut die Lage in Europa, im Hinblick auf die Stabilität des Euro untersucht. Demzufolge ist die Euro-Krise noch lange nicht überwunden. Entsprechend hoch ist die Gefahr für die Kreditfähigkeit der Euro-Länder. Vor allem die südeuropäischen Krisenländer haben es bisher nicht geschafft, den rasanten Abfall ihrer Kreditfähigkeit zu stoppen, was sich auf den gesamten Euro-Raum auswirkt. Italien ist aktuell finanzpolitisch ein besonders instabiles Land. Seit 2009 sinkt deren Kreditfähigkeit unablässig und die bisher angestoßenen Reformen sind, nach Meinung des CEP, unzureichend. Ausländische Investoren haben sich deshalb weitestgehend zurückgezogen, was die prekäre Lage noch verschärft. Dazu kommt das für die notwendigen Reformen schlechte Ergebnis der Wahl. Zwar konnte die Regierungspartei von Pier Luigi Bersani im Abgeordnetenhaus die Mehrheit erzielen, im Senat jedoch ist die derzeitige Oppositionspartei des ehemaligen Regierungschefs Berlusconi gleich stark, wodurch die amtierende Regierung, bei fehlender Kooperationsbereitschaft Berlusconis, handlungsunfähig werden kann. Inzwischen sind die Folgen der Euro-Krise jedoch auch in Mitteleuropa angekommen. So entwickelt sich derzeit Frankreich „mehr und mehr zum Krisenland“, wie die CEP-Analysten besorgt konstatieren. Kommt es jedoch tatsächlich auch für Frankreich zum Sinken der Kreditfähigkeit, wäre damit der gesamte Euro-Rettungs-Plan gefährdet. Mit 20 Prozent bürgt Frankreich, nach Deutschland, mit der Zweithöchsten Summe für den Euro-Rettungsfonds.

Banken haben Notfallplan für Griechenland-Austritt

Deutsche Banken spielen bereits jetzt alle möglichen Folgen einer Griechenland-Pleite durch. Wie Bernd Richter, Partner und Bankenexperte bei der Beratungsfirma Capco in einem Interview erläutert, sind die großen Banken längst auf einen solchen Fall vorbereitet und haben sehr detaillierte Pläne, was zu tun wäre, um die schlimmsten Folgen abzufedern. Richter: Die großen Banken haben alle längst ihre Hausaufgaben gemacht“. Schon vor einem bis eineinhalb Jahren hätten die ersten Konzepte für ein solches Szenario vorgelegen. Lediglich kleinere Bankinstitute haben noch keine Vorbereitungen für einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone getroffen. Die meisten von ihnen verlassen sich darauf, dass es dazu nicht kommen wird. Trotzdem können die Deutschen, nach Ansicht der Experten, beruhigt sein. Auch Daniel Kapffer, Mitinhaber von Accenture, hält die Banken Deutschlands für gut vorbereitet. Während dessen kämpfen die Politiker noch immer um eine Lösung, die den Verbleib Griechenlands in der EU sichert.

 

US-Notenbank bleibt bei Niedrig-Zins-Politik

Die US-Notenbank gab bekannt, dass sie weiterhin „außergewöhnlich niedrige“ Zinssätze anbieten will, um die schwache Konjunktur anzukurbeln. Bis mindestens 2014 sollen die niedrigen Zinsen beibehalten werden, wie der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Fed) erklärte. Auch korrigierte die US-Notenbank ihre im vergangenen Jahr erstellte Wachstumsprognose deutlich nach unten. Bereits seit Ende 2008 versorgt die Fed den amerikanischen Wirtschaftskreislauf durch günstige Leitzinsen mit mehr Geld für Investitionen. Ursprünglich hatte die US-Notenbank erklärt, die Zinsen nur bis Mitte 2013 auf diesem niedrigen Level halten zu wollen. Durch die schlechtere Wachstumsprognose sieht sie sich jedoch gezwungen, die Niedrig-Zins-Politik weitere 18 Monate aufrecht zu erhalten. Für 2013 erwartet Fed-Chef Ben Bernanke ein Wirtschaftswachstum von 2,2 bis 2,7 Prozent. Um die Preisentwicklung positiv zu beeinflussen, wurde erstmals die langfristige Zielmarke von zwei Prozent bei der Inflation festgelegt. Mit deren Veröffentlichung will die US-Notenbank erreichen, dass die Erwartungen an die Preisentwicklung in den USA „fest verankert“ wird. Als besorgniserregend sieht Bernake den noch immer schlechten US-Immobilienmarkt und die finanziellen Probleme der Euro-Länder, die noch nicht abzusehende Auswirkungen auf die US-amerikanische Wirtschaft haben werden. Bernake: „Wir sehen weiter Gegenwind aus Europa kommen“.

Inflation gleicht Lohnerhöhungen aus

Wie die Hans-Böckler-Stiftung errechnete, werden die ohnehin nur minimalen Lohn- und Gehaltserhöhungen des vergangenen Jahres komplett durch die Inflation neutralisiert. Tatsächlich sank 2011 der Reallohn um 0,3 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr. Während die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum um rund 2,3 Prozent stiegen, konnten die Gewerkschaften nur einen Tarifanstieg um durchschnittlich zwei Prozent durchsetzen. Am stärksten profitierte der Dienstleistungsbereich mit einer Lohnerhöhung von circa 2,8 Prozent. Über 9,2 Millionen Lohn- und Gehalts-Tarif-Verträge konnten die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbunds 2011 vereinbaren. Dazu kommen Erhöhungen für die bereits 2010 abgeschlossene Tarifverträge, von denen weitere 7,4 Millionen Arbeitnehmer partizipierten. Die Laufzeiten der 2011 vereinbarten Tarifverträge beträgt mit 22,8 Monaten im Durchschnitt knapp zwei Jahre und damit etwas weniger als im Vorjahr. Das bestätigt den seit Jahren anhaltenden Trend der Unternehmen, sich möglichst nicht mehr langfristig zu binden.