Die deutsche Regierung zögert bei der Zusage, dem hoch verschuldeten Griechenland weitere Hilfskredite zu zusagen. „Ich muss zunächst die Ergebnisse der Prüfung durch die EZB, die EU-Kommission und den Internationalen Währungsfonds abwarten, bevor ich mich dazu äußern kann. Alles andere würde Griechenland auch nicht helfen.“, äußerte Kanzlerin Merkel heute auf Anfrage. Von einem notwendigen Kreditvolumen in Höhe von 60 Milliarden Euro, ist in Medienberichten derzeit die Rede. Offiziellen Verlautbarungen der EU-Verantwortlichen zufolge, gibt es aber bisher noch keine „formalen Verhandlungen“ und eine Entscheidung über einen weiteren Kredit ist noch nicht gefallen. Problematisch für den gewünschten Kredit ist, dass Griechenland noch keine erkennenswerte Fortschritte bei der Sanierung des Staatshaushaltes vorweisen kann. So lange dies nicht erfolgt ist, wird auch die bisher vereinbarte finanzielle Hilfe nicht ausgezahlt werden. Die Europäische Zentralbank sieht jetzt erst einmal Griechenland in der Bringschuld. „Der erste Schritt muss auf der griechischen Seite sein. Erst wenn man hier eine klare Sicht hat, dann muss man überlegen, ob eventuell noch zusätzliche Ergänzungen zum bestehenden Programm notwendig sind“, meint auch der Chef der österreichischen Notenbank, Ewald Nowotny. Noch in dieser Woche will das griechische Kabinett tagen und versuchen, eine schnelle Lösung der anstehenden Umstrukturierungen auf den Weg zu bringen.