Zwar hat der Bundesgerichtshof seine Entscheidung über die risikoreichen Zinsgeschäfte der Deutschen Bank vertagt, aber es zeichnet sich bereits ab, dass die Deutsche Bank eine Niederlage erleiden wird. Geklagt hatte die mittelständische Firma „Ille“, die nach Ansicht des Vorsitzenden Richters, Ulrich Wiechers, nicht ausreichend beraten worden war. Das am 22. März erwartete Urteil wird Einfluss auf die gesamte deutsche Bankbranche haben. Reiner Hall, Anwalt der Deutschen Bank, drohte; „Sie lösen eine zweite Finanzkrise aus, wenn sie in ihr Urteil schreiben, dass die Bank entweder keinen Gewinn machen darf oder darüber aufklären muss. Da kämen Milliardenforderungen auf die Banken zu.“ Vor allem aber käme damit für auf Banken die Pflicht zu, Anleger über die tatsächlichen Risiken vermittelter Kreditgeschäfte zu unterrichten. Richter Wiechers bezeichnete das an die Firma „Ille“ verkaufte Finanzprodukt als „spekulative Wette“ und „hochkompliziertes Finanztermingeschäft“, dass der Firmeninhaber nicht im Detail verstehen konnte. Für ihn besteht der Verdacht, dass die Berater der Deutschen Bank ihre Beratungspflicht versäumt haben.