Für Aufregung in politischen Kreisen sorgen derzeit die Spekulationen, über einen Wechsel des Bundesbank-Chefs Axel Weber zur Deutschen Bank. Der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Gerhard Schick, fordert für ihn eine Karenzzeit von mindestens einem Jahr, was er als „absolutes Minimum“ bezeichnet. Schick: „Besser wären noch drei Jahre, wie es die Antikorruptionsorganisation Transparency International fordert“. Ursprünglich war Weber als Favorit für das Präsidentenamt bei der Europäischen Zentralbank gehandelt wurden. Allerdings war er als Befürworter der deutschen Stabilitätskultur in Kritik geraten und steht nicht mehr als Kandidat für diesen Posten zur Verfügung. Theoretisch gibt es keine Vorschrift, die Axel Weber verbieten würde, direkt nach Ende seiner Zeit als Bundesbankchef bei einer Privatbank anzufangen. Allerdings ist das problematisch. Schick: „Auch Axel Weber hat Einblick in Informationen über konkurrierende Institute nehmen können. Ein Seitenwechsel von Aufsicht zu beaufsichtigtem Institut muss deshalb besonderen Regeln wie einer Karenzzeit unterliegen. Alles andere würde dem Finanzplatz Deutschland, aber auch dem Ruf der Bundesbank sehr schaden“. Doch ob Weber überhaupt den Wunsch hat, ein eventuelles Angebot der Deutschen Bank anzunehmen, darüber ist nichts bekannt. Fest steht bisher nur, dass er nicht für eine weitere Amtszeit als Bundesbankchef kandidieren will.