Die Arbeitslosigkeit ist in Deutschland zwar Saisonbedingt leicht gestiegen, insgesamt jedoch liegt sie mit derzeit 2,94 Millionen Arbeitslosen auf dem niedrigsten Niveau um diese Jahreszeit seit 20 Jahren. Lediglich durch die Ferienzeit stieg die Zahl der Arbeitssuchenden leicht an, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Im Vergleich mit dem Juli 2010 verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 247.000. Die stets mit dem Ferienbeginn ansteigende Zahl an arbeitslos Gemeldeten, liegt vor allem daran, dass sich viele Schulabgänger und ausgelernte Azubis vorsorglich beim Arbeitsamt melden, um bei Verzögerungen des Arbeitsantritts nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesagentur für Arbeit eine durchschnittliche Arbeitslosenzahl in Höhe von 2,9 Millionen und eine Senkung auf 2,7 Millionen im nächsten Jahr. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen äußerte sich zufrieden über die Entwicklung des Arbeitsmarktes und hob vor allem die gestiegene Zahl an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen hervor. Trotzdem wird langfristig mit einer Stagnation der Arbeitslosenzahlen gerechnet. Von der Leyen: „Wir müssen mehr tun, damit die Menschen, die jetzt noch arbeitslos sind, ihre Chance bekommen.“ Als „warme Worte und kalte Taten“ kanzelte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Hubertus Heil die Aussage der Bundesarbeitsministerin ab. Heil: „Einerseits kündigt sie eine bessere Arbeitsmarktpolitik für Langzeitarbeitslose an, andererseits kürzt diese Bundesregierung die Mittel für Langzeitarbeitslose dramatisch.“ Nach seiner Ansicht wird sich bei gleichbleibender Wirtschaftspolitik auf dem deutschen Arbeitsmarkt ein „Sockel an Langzeitarbeitslosigkeit“ festigen.