Der US-Präsident Barack Obama, hat die EU-Staaten angemahnt, bis Ende des laufenden Monats einen konkreten Aktionsplan für die Bewältigung der Staatsschuldenkrise vorzulegen. Europa müsse „schnell handeln“ um weitere Schäden und Gefahren für die weltweite Wirtschaft zu verhindern. Auch die US-Wirtschaft sieht Obama in Gefahr, wenn sich der europäische Finanzmarkt nicht stabilisiert. Vor allem die großen Schuldenprobleme einzelner EU-Staaten, wie beispielsweise Griechenland, ist nach den Worten des US-Präsidenten eine „starke Belastung“ für die globale Wirtschaft. In dem Zusammenhang lobte Obama den französischen Präsident, Nicolas Sarkozy und die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel. Obama: „Sie sind sich der Herausforderungen bewusst“. Er hofft, dass die Europäische Union zeitnah eine Lösung für die anstehenden Probleme finden werde und äußerte sein Verständnis für die Schwierigkeiten die entstehen, um ein „koordiniertes Handeln“ aller EU-Staaten zu gewährleisten. In den USA begegnete Barack Obama der auch hier spürbaren Finanzkrise, indem er Investitionen in Höhe von 447 Milliarden Dollar, das entspricht rund 333 Milliarden Euro, für Arbeitsmarktinitiativen bewilligte. Im Hinblick auf die anhaltende Krise innerhalb Europas, plant der Präsident ein weiteres Konjunkturpaket zur Stärkung des US-amerikanischen Arbeitsmarktes. „Dieser Job-Plan wird uns vor einem weiteren Abschwung schützen, sollte sich die Lage in Europa verschlimmern“, erläuterte Obama. Verlassen will sich die USA auf eine baldige Entspannung des europäischen Finanzmarktes jedenfalls nicht.
Mehrheit wünscht sich D-Mark zurück
Angesichts der Euro-Krise glauben viele Menschen, dass die Einführung des Euro ein Fehler wäre. Nicht bedacht wird dabei, dass die derzeitige Krise ein Ergebnis der Bankenkrise ist, durch die alle EU-Staaten gezwungen waren, ihre Kreditinstitute mit hohen Summen aus dem Staatshaushalt zu unterstützen. Trotzdem wünscht sich die Mehrheit der Deutschen, zumindest jene die bei Umfragen des Meinungsforschungsinstituts „Forsa“ mitgemacht haben, die D-Mark zurück. 54 Prozent der im Auftrag des „Stern“ interviewten Deutschen gaben an, wenn sie die Wahl hätten, für die Wiedereinführung der D-Mark zu stimmen. Auffällig ist, dass in Ostdeutschland sogar 67 Prozent aller Befragten für die Wiedereinführung der D-Mark plädierte. Auch ein deutlicher Unterschied im Bildungsgrad der Befürworter und Gegner des Euro lies sich durch die Umfrage ermitteln. So hatten 73 Prozent der Euro-Gegner nur einen Hauptschulabschluss, während von den befragten Personen mit einem Abitur oder Studium nur 37 Prozent die Abschaffung des Euro wünschten. Trotz des durchschnittlich bei 54 Prozent liegenden Wunsches nach der Rückkehr der DM, war jedoch 51 Prozent der Befragten klar, dass es Deutschland auch ohne die Währungsreform heute nicht besser gehen würde. Befragt wurden für diese Studie 1001 Personen.
Erneute Entspannung an europäischen Börsen
Die Hoffnung auf weitere Finanzspritzen für finanziell angeschlagene Banken, hat die Kurse der europäischen Börsen wieder steigen lassen. Vor allem die Ankündigung einer finanziellen Hilfe für die Großbank „Dexia“, zeigte schnell Wirkung. Am Mittwoch lag der deutsche Leitindex zum Börsenschluss bei 5473 Punkten und damit 4,91 Prozent über dem Wert des Vortages. Am deutlichsten war die Kurssteigerung bei den Banken. So stiegen die Werte der Commerzbank-Aktien um 5,44 Prozent und die Aktien der Deutschen Bank sogar um 7,57 Prozent. Auch die anderen europäischen Börsen konnten eine kräftige Erhöhung verzeichnen. Um 3,19 Prozentpunkte stieg der Londoner FTSE-100-Index und um 4,33 Prozent der CAC-40 der Börse in Paris. Die Börsen in Mailand, Madrid und Lissabon erholten sich ebenfalls deutlich. Als Auslöser des schnellen Kursanstiegs der europäischen Börsen gilt die Ankündigung des IWF-Europa-Chefs, Antonio Borges, der in Brüssel zusagte, dass im Notfall der IWF bereit wäre, Staatsanleihen von europäischen Krisenländern zu kaufen. Auch die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, sagte in Brüssel die Unterstützung Deutschlands zu, falls dies notwendig wird.
Deutsche Bank verringert Gewinnerwartung
Ihre Pläne für einen neuen Rekordgewinn von zehn Milliarden Euro, den die Deutsche Bank bis zum Ende des Jahres zu erreichen hoffte, hat das Unternehmen inzwischen nach unten korrigiert. Aufgrund der Unsicherheit an den europäischen Märkten, hält der Vorstandschef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, einen so hohen Gewinn nicht mehr für möglich. Innerhalb der letzten drei Monate fiel der Wert der Aktien der Deutschen Bank von über 41 Euro, auf 24,25 Euro. Damit habe die Bank „nach einem schwachen, enttäuschenden Ergebnis“ ihr Ziel verfehlt, wie Ackermann auf der letzten Konferenz in London den Anleger bekannt gab. Einer der Gründe für den Wertverlust ist die Abschreibung von Staatsanleihen Griechenlands in Höhe von 250 Millionen Euro, die nach der Abschreibung von griechischen Schuldpapieren im Wert von 155 Millionen Euro im vorherigen Quartal, bereits der zweite hohe Verlust an Staatsanleihen der Deutschen Bank ist. Dazu kommt eine, durch die Unsicherheit der Finanzlage in Europa, größere Zurückhaltung der Privatanleger, die durch Klagen um hohe Entschädigungszahlungen seitens der US-amerikanischen Regierung gegen die Deutsche Bank noch verstärkt wird. Trotzdem hofft der Bankvorstand noch darauf, im Bankgeschäft mit Firmen und Privatkunden den „besten Vorsteuergewinn aller Zeiten“ erzielen zu können. Bis zum Ende des ersten Quartals kommenden Jahres, plant die Deutsche Bank jedoch 500 Arbeitsplätze im Bereich des Investmentbankings ersatzlos zu streichen, da in diesem Segment die Gewinne hinter den Erwartungen zurück blieben.
Pfandbriefe plötzlich in Mode – Tipps
Durch die anhaltende Finanzkrise, unter der inzwischen auch die Staatshaushalte vieler europäischer Länder leiden, ist für Anleger derzeit der Kapitalerhalt die wichtigste Prämisse bei der Wahl der Anlagestrategie. Als Alternative zu Staatsanleihen, die aufgrund der hohen Verschuldung der EU-Staaten von vielen Menschen nicht mehr als sicher angesehen werden, rücken Pfandbriefe stärker in den Fokus der Anleger. Zwar sind Pfandbriefe nicht renditeorientiert, doch seit über 100 Jahren kam es bei diesen niemals zu Verlusten. Das liegt daran, dass Hypothekenpfandbriefe im Gegensatz zu konventionellen Schuldverschreibungen nur zu 40 Prozent von der Bonität des Emittenten abhängen und zu 60 Prozent auf den Beleihungswerten von Immobilien. Der Wert der Immobilie wiederum wird bei der Berechnung des Beleihungswertes mit zehn bis zwanzig Prozent niedriger angesetzt, als der tatsächliche aktuelle Marktwert. Wird der gewählte Emittent zahlungsunfähig, bleibt der höhere Marktwert der Immobilie als Sicherheit, da diese im Falle einer Insolvenz nur den Inhabern der Pfandbriefe zusteht. Weniger sicher als die durch Immobilien abgesicherten Hypothekenpfandbriefe sind allerdings die öffentlichen Pfandbriefe. Diese finanzieren die Staatskredite und werden durch den Staat abgesichert. Durch die Schuldenkriese besteht jedoch die Gefahr der Staatsinsolvenz. Wird im Zuge dessen auch die jeweils emittierende Bank zahlungsunfähig, bleibt die Gefahr des Totalverlustes. Wer sein Geld in Pfandbriefen anlegen möchte, sollte sich im Voraus genau ansehen, wie der Deckungsstock zusammengesetzt ist. Das gilt auch für die Hypothekenpfandbriefe. Entscheidend für den Grad der Sicherheit ist hier die Lage des Immobilienanteils. Liegen diese in Ländern mit einer unsicheren Finanzlage, sinkt unter Umständen auch der Marktwert der Immobilie unter den Beleihungswert. Prinzipiell sind Pfandbriefe mit einem Mindestvolumen von einer Milliarde Euro am sichersten. Zudem werden bei diesen „Jumbos“ auch so ziemlich alle gewünschten Laufzeiten angeboten. Nicht vergessen sollten Anleger aber auch die anfallenden Depot- und Ordergebühren, die den ohnehin nicht großen Renditezuwachs noch verringern.