Christine Lagarde, die Generaldirektorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), hat inzwischen ebenfalls vor einer neuen weltweiten Rezession gewarnt und die Verantwortlichen zu schnellem Handeln aufgefordert. So erklärte sie auf der Jahrestagung des IWF in Washington: „Ohne schnelles gemeinsames Handeln laufen wir Gefahr, den Kampf um Wachstum zu verlieren. Über Europa hängen dunkle Wolken, und die Unsicherheit in den USA ist groß.“ Dadurch würde die Nachfrage in fast allen Bereichen vermindert, was einem Rückfall in die Wirtschaftskrise gleich käme. Alle 187 Mitgliedstaaten sollten gemeinsam agieren und dem wirtschaftlichen Wachstum oberste Priorität im politischen Handeln zuweisen. In den vergangenen Wochen war, nach Meinung von Lagarde, die Handhabung der Krise eher „ineffizient“. Lagarde: „Wir müssen jetzt handeln und wir müssen gemeinsam handeln“. Auf der Tagung der G-20-Staaten, zu denen die wichtigsten Industrieländer der Welt gehören, hatten die Teilnehmer eine „starke und koordinierte internationale Antwort“ auf die derzeitige Finanzkrise angekündigt.
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Schatzsucher entdecken Silberschatz in Millionenhöhe
Schatzsucher haben im Atlantik ein Schiffswrack lokalisieren können, dass im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen versenkt worden war. Dabei handelt es sich um ein britisches Frachtschiff, auf dem sich 240 Tonnen Silberbarren befinden sollen. Auf rund 150 Millionen wird der Wert des dort lagernden Silbers geschätzt. Das 1941 gesunkene Schiff befindet sich in 4700 Metern Tiefe in der Nähe von Irland. Inzwischen wurde der Fund durch Aufnahmen eines ferngesteuerten U-Bootes bestätigt. 2010 erteilte die britische Regierung dem Schatzsucherunternehmen „Odyssey Marine Exploration“, welches das versunkene Schiff gefunden hat, die Genehmigung für die Bergung der Fracht, nachdem die britische Regierung die Bergung in ihren Gewässern zu verhindern versuchte. 80 Prozent des Silbers darf das Unternehmen nach einem diesbezüglichen Gerichtsurteil einbehalten. Den Rest fällt an die Staatskasse. Der Beginn der Bergung ist für das kommende Frühjahr geplant.
US-Fonds vertrauen deutschen Anlagen
Die hohen Schwankungen an den europäischen Börsen schüren das Misstrauen der US-Fonds gegen europäische Banken. Vor allem die französischen Banken werden aktuell kritisch beobachtet da befürchtet wird, dass Frankreich sein derzeitiges Top-Rating verliert. Auch italienische und spanische Banken werden aufgrund der brisanten Finanzlage beider Regierungen als schlechte Investition eingestuft. Um zwanzig bis dreißig Prozent sank in den letzten Monaten die Höhe der Anlagen durch US-amerikanische Anleger in diesen Ländern. Dagegen steigt das Vertrauen der US-Fonds in deutsche Anlagen weiterhin. Deutsche Banken erhielten nach Angaben der Ratingagentur Fitch in diesem Jahr bereits acht Prozent mehr an Geldzuflüssen, als in den vergangenen Jahren. Noch immer gelten deutsche Staatsanleihen als sichere Anlage.
Debatte um Erhöhung des Spitzensteuersatzes
Die Grünen haben sich gegen eine zu hohe Belastung von besser Verdienenden ausgesprochen. Parteichef Cem Ozdemir warnte die Regierung davor, den Spitzensteuersatz allzu stark anzuheben. Nach seiner Aussage wäre eine steuerliche Gesamtbelastung von über 50 Prozent für die Betroffenen „nicht verkraftbar“. Özdemir: „Die ökologische Wende, die wir vorhaben, können wir nur mit der Wirtschaft schaffen – nicht gegen sie“, erklärte er in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“. „Wir wollen als viertgrößte Volkswirtschaft Wege gehen, die vorher niemand gegangen ist“, erzählte der Grünen-Politiker auf die Frage nach den Plänen seiner Partei. Die Grünen halten eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 45 Prozent und eine befristet Vermögensabgabe für ausreichend. Die befristete Vermögensabgabe bedeutet eine zusätzliche Abgabe von 1,5 Prozent für Millionäre, deren Vermögen einen flexiblen Freibetrag überschreitet. Dagegen plant die SPD, den Spitzensteuersatz auf 49 Prozent zu erhöhen, falls sie in der kommenden Wahl die amtierende Regierung ablösen könnte. Die Linken fordern die Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 52 Prozent, werden aber vermutlich zeitnah keine Gelegenheit bekommen, dies umzusetzen.
Erneutes Börsenbeben
Erhebliche Kursstürze mussten jetzt erneut die europäischen Börsen hinnehmen. Der DAX verlor zeitweise 5,4 Prozent. Als Grund für die drastischen Börsenreaktionen geben die Analysten die Angst vor einer weltweiten Rezession an, nachdem zwei Tage zuvor US-Notenbank Fed warnte, es gebe aktuell „ernstzunehmende Abwärtsrisiken“ für die Wirtschaft der USA. Außerdem warnten die G-20-Staaten in einem offenen Brief die Europäische Union, die Euro-Krise würde der gesamten Weltwirtschaft Schaden zufügen, sollten die EU-Länder diese nicht in den Griff bekommen. Die Börse in Frankfurt/Main schloss daraufhin am Freitag mit fast fünf Prozent Minus und 5164 Punkten. Auch andere europäische Börsen verloren in dieser Woche. So schloss die Börse in Madrid mit minus 4,62 Prozent, der FTSE-Index der Londoner Börse liegt schloss mit einem minus von 4,67 Prozent und in Paris sank der Leitindex um 5,25 Prozentpunkte bis zum Börsenschluss.