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Börsen weltweit auf Talfahrt

Die Talfahrt der Börsen im Euro-Raum ist noch nicht zu Ende. So verlor der Dax in Frankfurt/Main erneut 3,5 Prozent und liegt jetzt bei 6193 Punkten – dem niedrigsten Stand in diesem Jahr. Auch der Londoner FTSE-100 und der CAC-40 in Paris sanken um jeweils circa drei Prozent und der Mailänder FTSE Bib verlor wie der Dax 3,5 Prozent. Inzwischen haben auch in Asien die Aktienmärkte starke Verluste zu verzeichnen. Tokio und Seol verloren je 3,7 Prozent, Sydney 4,0 Prozent und die Börse in Honkong musste ein Minus von 4,7 Prozent verbuchen. Die teils starken Schwankungen sind allerdings nicht nur auf die Schuldenkrise der europäischen Staaten, sondern auch auf die drohende Zahlungsunfähigkeit der USA zurück zu führen. Finanzexperten gehen davon aus, dass sich aufgrund der vorübergehenden Einigung des US-Senats auf eine Erhöhung der Schuldenobergrenze, die Märkte in der kommenden Woche ein wenig beruhigen werden.

NYSE Euronex: Börsenfusion fast perfekt

Die Aktionäre der Deutschen Börse haben bis jetzt über 80 Prozent ihrer Aktien gegen die Aktien des neuen gemeinschaftlichen Unternehmens mit der New Yorker Börse „NYSE Euronex“ eingetauscht, wie die Deutsche Börse bekannt gab. Mindestens 75 Prozent der Aktien mussten umgetauscht werden, damit beide Börsenanbieter sich vereinen können. Dem steht nun nichts mehr im Weg. Bis zum kommenden Mittwoch Abend haben die Aktionäre noch Zeit, um ihre Papiere gegen Aktien von NYSE Euronex einzutauschen. Auch die Mehrheit der Anteilseigner der New Yorker Börse hatte im Vorfeld für den Zusammenschluss beider Börsen gestimmt. Auch die deutsche Finanzaufsicht BaFin, stimmte der Fusion zu, die allerdings noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden muss. Die fusionierte Börse hätte dann einen Wert von rund 17,7 Milliarden Euro und würde 90 Prozent des gesamten Derivatenhandels Europas kontrollieren.

EU-Finanzminister weiter besorgt

Die Schuldenkrise mehrerer europäischer Staaten hält die EU weiterhin in Atem. Während die italienische Regierung noch daran arbeitet, das geplante Sparpaket weiter zu verschärfen, müssen sich die europäischen Finanzminister bereits mit dem nächsten Problem herum schlagen. Die US-amerikanische Ratingagentur Moody’s hat jetzt die Kreditwürdigkeit Irlands stark herab gestuft. Die Sprecherin der EU-Kommission bezeichnete diese Entscheidung als „fragwürdig“ und „unverständlich“. Die Agentur begründet derweil ihre Entscheidung, Irland um eine Stufe auf Ba1 zu senken damit, dass Irland mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auf weitere finanzielle Hilfe der Europäischen Union angewiesen sein wird. Irland hatte im November vergangenen Jahres die Zusage über einen Kredit der EU in Höhe von 67,5 Milliarden Euro erhalten. Problematisch für die EU bleibt auch weiterhin die Lage in Griechenland. bisher konnten sich die Finanzminister noch nicht auf ein zweites, dringend benötigtes finanzielles Hilfspaket für Griechenland einigen. Noch immer sind dafür vor allem die Anstrengungen der griechischen Regierung für eine Haushaltssanierung nicht ausreichend. Nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) müsste Griechenland bis Mitte 2014 noch rund 104 Milliarden Euro erhalten, um zahlungsfähig zu bleiben. Der IWF rechnet für dieses Jahr mit einem fast vier-prozentigen Rückgang der Wirtschaftsleistung Griechenlands.

EU kämpft weiter für Stabilisierung des Euro

Nicht nur durch einen weiteren Kredit, sondern durch eine Vielzahl an geplanten Maßnahmen, versuchen die EU-Abgeordneten eine Ausbreitung der Schuldenkrise Griechenlands auf größere Volkswirtschaften zu verhindern. Dazu gehört unter anderem, wie der Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker in Brüssel erläuterte, eine Erhöhung des Rettungsfonds und ein leichterer Zugang zu Krediten, um größere Probleme im Vorfeld zu vermeiden. Die europäischen Finanzminister haben sich jetzt bereit erklärt; „weitere Maßnahmen zu verabschieden, die die systemische Widerstandsfähigkeit der Eurozone gegen eine Ansteckungsgefahr stärken“. „Das ist ein Anti-Ansteckungsprogramm.“, wie Jean-Claude Juncker erklärt. Damit zukünftig auch private Gläubiger bei der Hilfe für Griechenland beteiligt werden, nehmen die Finanzminister in Zukunft auch eine zeitweise Zahlungsunfähigkeit in Kauf, wie der niederländische Finanzminister Jan Kees De Jager zugesteht: „Das ist nicht mehr ausgeschlossen, ganz klar“. Nach Einschätzung der IWF-Chefin, Christine Lagarde, wird die griechische Regierung allerdings noch weitere Anstrengungen unternehmen müssen, wenn sie einen drohenden Bankrott des Landes verhindern will. Die bisherigen Bemühungen werden zwar gewürdigt, sind allerdings nach Meinung der Experten nicht ausreichend.

Finanzkrise in Italien lässt europäische Börsenkurse fallen

Die Sorge um die Finanzen der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone Italien, hat jetzt die Börsenkurse abstürzen lassen. Der Dax der Frankfurter Börse fiel im Laufe des Vormittags zeitweise unter die 7000-Punkt Marke und erreichte den niedrigsten Wert seit einem Vierteljahr. Die Aktien aller darin notierten Konzerne verloren merkbar an Wert. Die Commerzbank und die Deutsche Bank mussten seit Beginn der laufenden Woche Verluste in Höhe von über drei Prozent akzeptieren. Auch die Börsen in London, Paris und Mailand stürzten stark ab. Am schwersten betroffen war das italienische Finanzinstitut „Unicredit“, dass innerhalb weniger Tage ganze 7,1 Prozent einbüßte. Dadurch fiel der Euro auf 1,3837 Dollar.