„Jede zusätzliche finanzielle Hilfe für Griechenland muss eine faire Lastenteilung zwischen Steuerzahlern und privaten Investoren einschließen“, fordert jetzt Bundesfinanzminister Schäuble in einem offenen Schreiben an die Europäische Zentralbank (EZB) und EU-Partner. Ohne eine finanzielle Beteiligung, dies bestätigte Schäuble noch einmal, wird es keine weiteren Zusagen für finanzielle Hilfen durch Deutschland geben. Für das Treffen der EU-Finanzminister am 20. Juni, muss eine solche Zusage der Privatinvestoren vorhanden sein, wenn eine Einigung erzielt werden soll. Für das Treffen ist geplant, eine Laufzeitverlängerung der Schuldenpapiere Griechenlands über sieben Jahre zu vereinbaren. Damit soll Griechenland die Chance erhalten, über einen angemessenen Zeitraum Finanz- und Arbeitsmarktreformen durchzusetzen und wieder das Vertrauen der internationalen Märkte zu erringen. Auch die SPD signalisierte, dass Deutschland auf einen stabilen Euro angewiesen ist, weshalb sich die SPD-Fraktion auch für eine weitere finanzielle Hilfe für Griechenland ausgesprochen hat, wenn die von Deutschland geforderten Bedingungen eingehalten werden. EU-Untersuchungen zeigen allerdings, dass die bisherigen Bemühungen der griechischen Regierung unzureichend waren.
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Eurovignette für LKW beschlossen
Nach langen Debatten hat jetzt auch das EU-Parlament der Einführung einer Eurovignette zugestimmt, um den Lärm und die Luftverschmutzung durch LKW einzudämmen. Allerdings wird die Vignette noch nicht zur Pflicht für die einzelnen Länder. Die Staaten, die sich daran beteiligen möchten, können aber ab sofort die Lastkraftwagen zur Kasse bitten. Die Preise dafür richten sich unter anderem danach, wann die jeweilige Fahrt stattfinden soll. Damit soll die Verstopfung der Straßen in Stoßzeiten verringert werden. Bis zu 175 Prozent teurer als in den ruhigeren Zeiten, kann eine Eurovignette während der Hauptverkehrszeit werden. Die Vignetten werden aber nur für LKW über 12 Tonnen fällig und deren Preis ist auf maximal 4 Cent pro Kilometer begrenzt. Die Grünen bezeichneten das Ergebnis aufgrund der Freiwilligkeit als „herbe Enttäuschung“. Der EU-Verkehrskommissar Siim Kallas dagegen bezeichnete die Entscheidung für ein Signal an Transportunternehmer, die sich zukünftig um abgasärmere Fahrzeuge und eine bessere Logistik bemühen sollten.
Neue Gedenkmünzen zum Jahrestags der Euro-Einführung
Anlässlich des Jahrestags der Euro-Einführung vor 10 Jahren, will die Europäische Union im kommenden Jahr ein 2-Euro-Gedenkmünze heraus geben. Noch ist allerdings nicht klar, wie die Münze aussehen soll. Deshalb haben sich die derzeit 17 Euro-Staaten darauf geeinigt, das darüber ihre Bürger entscheiden sollen. Fünf verschiedene Entwürfe stehen im Internet zur Auswahl. Wer will kann sich hier an der Abstimmung für eine der Designvorlagen beteiligen. Beendet wird die Aktion am 24. Juni dieses Jahres. Dann beginnt die Prägung. Circa 90 Millionen Münzen sollen dann mit dem ausgewählten Design geprägt und auf die einzelnen Euro-Länder verteilt werden. Ein guter Zeitpunkt dafür, die Währungseinführung des Euro zu feiern, ist derzeit allerdings nicht.
In Nachhaltigkeit investieren
Durch das Reaktorunglück, dass in Japan von dem stärksten Erdbeben seit Jahrzehnten und der damit verbundenen Flutwelle ausgelöst wurde, hat sich in Europa die Sorge um die Zukunft und eine nachhaltigere Energiepolitik erhöht. Dadurch haben auch für Anleger Zertifikate, mit denen man anteilig in die Produktion erneuerbarer Energien investiert, wieder an Attraktivität gewonnen. Je stärker sich abzeichnet, dass sich die amtierende Regierung dem Willen der Bevölkerung nach einem Ausstieg aus der Kernenergieerzeugung beugen muss, umso interessanter werden Investitionen in die Solar- und Windenergieerzeugung. Ein Viertel der gesamten, in Deutschland benötigten Energien, wurden bisher über Atomenergie erzeugt. Dieser Anteil muss zeitnah durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Bisher waren nur 16,5 Prozent des gesamten Strombedarfs ökologisch erzeugt worden. Je schneller der Ausstieg aus der Atomkraft umgesetzt wird, umso schneller muss möglichst CO2-armer Ersatz aufgebaut werden. Nicht nur Deutschland, auch die Schweiz hat infolge des Atomunfalls in Fukushima, den Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen. Nachteilig auf den Handel mit erneuerbaren Energiezertifikaten, macht sich allerdings die im vergangenen Jahr beschlossenen Kürzungen der Solarstromförderung bemerkbar. Dazu kommt die Billigkonkurrenz aus Niedriglohnländern. Wer trotzdem auf ökologisch sinnvolle Anlagen setzen will, liegt mit dem Natur-Aktien-Index (NAI) richtig. Dafür werden Firmen ausgewählt, die weltweit einen Beitrag zum sozialen und ökologischen Wirtschaften leisten. Auch Erzeuger erneuerbarer Energien, wie beispielsweise das US-amerikanische Geotherme-Unternehemen ORMAT, Solarworld, oder der Energiespeicher-Spezialist ECD, sind darin vertreten.
Energiekosten senken Kauflust
Die wachsenden Preise für Strom, Sprit und Gas, sowie die notwendigen EU-Zuschüsse für das hoch verschuldete Griechenland, haben im laufenden Monat die Kauflust der Verbraucher in Deutschland gebremst. Die monatliche Konsumumfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK ergab, dass der Kauf-Index um 0,2 Punkte auf 5,7 gesunken ist. Für den kommenden Juni erwartet die GfK einen weiteren Rückgang auf 5,5 Punkte. Hauptgrund für die gesunkene Kauflaune der Deutschen sind die Eurokrise und die anhaltend hohen Energiepreise. Die sinkende Arbeitslosigkeit, die normalerweise mit einer höheren Kaufkraft einhergeht, reicht nicht aus um die Sorge vor zukünftigen finanziellen Problemen auszugleichen, zumal der derzeit kräftige Konjunkturaufschwung bei den Arbeitnehmern nicht ankommt. Trotzdem befindet sich die Anschaffungsneigung der deutschen Bevölkerung noch immer auf einem hohen Niveau.