Archiv der Kategorie: Wirtschaft

Konsumklima so gut wie nie

Trotz der Euro-Krise boomt die Wirtschaft in Deutschland und die Konsumenten geben wieder mehr Geld aus. Die verbesserte Arbeitsmarktlage und Einkommenserhöhungen für eine Vielzahl Beschäftigter, sind nach Meinung des Marktforschungsunternehmen GfK der Grund für das verbesserte Konsumklima. Die Sorge der Deutschen um die Zukunft zeigt sich weniger in ihrem aktuellen Kaufverhalten, als in der Konjunkturerwartung. „Die anhaltenden Diskussionen um die Staatsschuldenkrise sowie die drohende Insolvenz Griechenlands, die auch das Bankensystem belasten wird, verunsichern die Bevölkerung“, erläutert der Experte der GfK, Rolf Bürkl. Die strikten Sparprogramme, denen sich mehrere EU-Partner unterziehen müssen, werden sich durch ihren geringeren Import auch auf Deutschland auswirken, was die Hoffnungen für die kommenden Jahre dämpft. Andererseits lässt die verbesserte Arbeitsmarktsituation die Arbeitnehmer davon ausgehen, das sie auch 2012 gut verdienen werden. Um das jetzt verdiente Geld zu sparen, ist den meisten Deutschen die Finanzmarktlage allerdings zu unsicher. Statt dessen werden die höheren Einnahmen lieber in Gebrauchsgüter investiert.

Baden-Württemberg erwägt Kauf neuer Bankdaten-CD

Motiviert durch den einschlagenden Erfolg für die Staatskasse, nach den vergangenen Käufen von sogenannten Steuersünder-CDs, erwägen die deutschen Behörden jetzt den Kauf weiterer CDs mit Bankdaten, die ihnen aus unterschiedlichen Quellen angeboten wurden. Welche Banken davon betroffen sind, wurde bisher nicht bekannt. Allerdings ist nach Angabe des „Handelsblatt“, das sich auf Informationen aus Behördenkreisen bezieht, der Datenfluss „ungebrochen“. Aktuell berät die Regierung des Bundesland Baden-Württemberg, der in den vergangenen Monaten drei Steuersünder-CDs angeboten wurden, ob sie das Angebot annimmt. Der Baden-Württemberger Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid erklärt, dass es jeweils rund ein Jahr dauert, bis entschieden ist, ob der Kauf getätigt wird. Jedem Steuersünder sollte jedoch „klar sein, dass es ein Entdeckungsrisiko gibt“, mahnt Schmid. Auch dem Bundesfinanzministerium sind, wie inzwischen bekannt wurde, weitere Steuer-CDs mit Luxemburger Bankkundendaten angeboten wurden.

Einlagen der Sparer, der kleinen Leute, sind absolut sicher…

Auf eine diesbezügliche Anfrage gab ein Sprecher der Bundesregierung bekannt, dass die sogenannte Merkel-Garantie für deutsche Sparanlagen auch weiterhin gültig ist. Diese hatte die Kanzlerin im Herbst 2008 gemeinsam mit dem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) während des Höhepunkts der Wirtschafts- und Finanzkrise gegeben. Der Bundesverband deutscher Banken versicherte nochmals, dass Kleinanleger sich keine Sorgen um ihr Erspartes machen müssten. „Die Einlagen der Sparer, der kleinen Leute, wie man so schön sagt, sind absolut sicher“, versprach Michael Kemmer, der BdB-Hauptgeschäftsführer bei einem Interview am Dienstag im ARD-„Morgenmagazin“. Die Staatsgarantie gilt für alle Anlagen bei deutschen Banken und Versicherungen bis zu 50.000 Euro pro Person.

Schuldenkrise: US-Präsident mahnt Europa

Der US-Präsident Barack Obama, hat die EU-Staaten angemahnt, bis Ende des laufenden Monats einen konkreten Aktionsplan für die Bewältigung der Staatsschuldenkrise vorzulegen. Europa müsse „schnell handeln“ um weitere Schäden und Gefahren für die weltweite Wirtschaft zu verhindern. Auch die US-Wirtschaft sieht Obama in Gefahr, wenn sich der europäische Finanzmarkt nicht stabilisiert. Vor allem die großen Schuldenprobleme einzelner EU-Staaten, wie beispielsweise Griechenland, ist nach den Worten des US-Präsidenten eine „starke Belastung“ für die globale Wirtschaft. In dem Zusammenhang lobte Obama den französischen Präsident, Nicolas Sarkozy und die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel. Obama: „Sie sind sich der Herausforderungen bewusst“. Er hofft, dass die Europäische Union zeitnah eine Lösung für die anstehenden Probleme finden werde und äußerte sein Verständnis für die Schwierigkeiten die entstehen, um ein „koordiniertes Handeln“ aller EU-Staaten zu gewährleisten. In den USA begegnete Barack Obama der auch hier spürbaren Finanzkrise, indem er Investitionen in Höhe von 447 Milliarden Dollar, das entspricht rund 333 Milliarden Euro, für Arbeitsmarktinitiativen bewilligte. Im Hinblick auf die anhaltende Krise innerhalb Europas, plant der Präsident ein weiteres Konjunkturpaket zur Stärkung des US-amerikanischen Arbeitsmarktes. „Dieser Job-Plan wird uns vor einem weiteren Abschwung schützen, sollte sich die Lage in Europa verschlimmern“, erläuterte Obama. Verlassen will sich die USA auf eine baldige Entspannung des europäischen Finanzmarktes jedenfalls nicht.

Erneute Entspannung an europäischen Börsen

Die Hoffnung auf weitere Finanzspritzen für finanziell angeschlagene Banken, hat die Kurse der europäischen Börsen wieder steigen lassen. Vor allem die Ankündigung einer finanziellen Hilfe für die Großbank „Dexia“, zeigte schnell Wirkung. Am Mittwoch lag der deutsche Leitindex zum Börsenschluss bei 5473 Punkten und damit 4,91 Prozent über dem Wert des Vortages. Am deutlichsten war die Kurssteigerung bei den Banken. So stiegen die Werte der Commerzbank-Aktien um 5,44 Prozent und die Aktien der Deutschen Bank sogar um 7,57 Prozent. Auch die anderen europäischen Börsen konnten eine kräftige Erhöhung verzeichnen. Um 3,19 Prozentpunkte stieg der Londoner FTSE-100-Index und um 4,33 Prozent der CAC-40 der Börse in Paris. Die Börsen in Mailand, Madrid und Lissabon erholten sich ebenfalls deutlich. Als Auslöser des schnellen Kursanstiegs der europäischen Börsen gilt die Ankündigung des IWF-Europa-Chefs, Antonio Borges, der in Brüssel zusagte, dass im Notfall der IWF bereit wäre, Staatsanleihen von europäischen Krisenländern zu kaufen. Auch die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, sagte in Brüssel die Unterstützung Deutschlands zu, falls dies notwendig wird.