Archiv der Kategorie: Wirtschaft

Aufschwung erhöht Steuereinnahmen

Der anhaltende wirtschaftliche Aufschwung hat der Bundesregierung zusätzliche Steuereinnahmen beschert. Dadurch sank im ersten Halbjahr 2011 das Haushaltsdefizit auf 0,6 Prozent der Gesamtwirtschaftsleistung. Der Bund, sowie die Bundesländer und Gemeinden nahmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit 562,3 Milliarden Euro sechs Prozent mehr ein, als im Vorjahr. Die Ausgaben stiegen nur geringfügig um 0,3 Prozent. Für das gesamte Jahr rechnet das Bundesfinanzministerium mit einem Haushaltsdefizit von 1,5 Prozent. Bis zum Jahr 2014 will die Regierung aber einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können was bedeutet, dass ab 2014 keine zusätzlichen Kredite mehr aufgenommen werden müssten.

Übernahme von T-Mobile USA gescheitert

Die erhoffte Übernahme von T-Mobile durch AT&T, wird die Deutsche Telekom AG wohl aufgeben müssen. Die US-amerikanische Regierung hat den gewünschten Kauf blockiert. Die Telekom und AT&T hatten im März angekündigt, dass T-Mobile für 39 Milliarden Dollar, rund 27 Milliarden Euro, an den amerikanischen Konkurrenten verkauft wird. Dadurch wäre AT&T mit einem Marktanteil von 40 Prozent zum größten Mobilfunkanbieter in den USA aufgestiegen. Die Deutsche Telekom hatte geplant, mit dem Verkauf des problematischen USA-Geschäftsanteils, Schulden abbauen zu können. „Wir versuchen, diesen Deal zu blockieren, um einen lebendigen und wettbewerbsintensiven Markt zu erhalten“, erklärt Vize-Justizminister James Cole die Entscheidung. Durch die Übernahme würde die Konkurrenz auf dem Markt stark verringert, was erfahrungsgemäß stets mit überhöhten Preisen und schlechterer Qualität einhergeht. Das wäre zum Schaden von Millionen US-Kunden. Die Börse reagierte auf die Entscheidung der Regierung mit einer kräftigen Senkung des Aktienkurses beider Unternehmen.

Schuldenkrise: EZB-Präsident mahnt zur Eile

Jean-Claude Trichet, der Präsident der Europäische Zentralbank (EZB), hat die EU-Staaten aufgefordert, in der Schuldenkrise schnell zu handeln, um weitere Schäden abzuwehren. Dazu gehört auch, dass die Beschlüsse für das neue Hilfspaket für Griechenland schnell gefasst würden. Der Gruppenchef des Euro-Komitees Juncker versprach, dass es bald zu einer Einigung in der Debatte um die zusätzliche Sondergarantie für Finnland käme. Über die zweite Griechenland-Hilfe konnten sich die EU-Staaten bisher noch nicht einigen. Deshalb erinnerte der EZB-Präsident noch einmal daran, dass durch die Unsicherheit bezüglich der politischen Entscheidung über die Handhabung der Krise, die Turbulenzen an den Finanzmärkten bestehen bleiben und die Wirtschaft aller EU-Länder Schaden nimmt. Trichet mahnte an, dass die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der EU-Staaten „besonders hoch“ sei und eine schnelle Entscheidung bedürfe. Bereits im Juli hatten die Regierungschefs der EU ein zweites Finanzpaket für Griechenland beschlossen. Diese müssen jetzt aber in den einzelnen Staaten von den jeweiligen Parlamenten bestätigt und beschlossen werden. Dann könnte mit sogenannten Euro-Rettungsfonds Staatsanleihen von finanziell angeschlagenen Euro-Ländern aufgekauft werden. In Deutschland soll am 29. September im Bundestag darüber abgestimmt werden. Die Rettungsfonds sind allerdings sehr umstritten und auch innerhalb der Regierungskoalition herrscht darüber Unstimmigkeit. Ähnlich sieht es in den meisten EU-Staaten aus, so dass die Einführung der Euro-Rettungsfonds noch unsicher ist.

Geldvermögen in Deutschland wächst

Aufgrund der durch den wirtschaftlichen Aufschwung gestiegenen Einkommen in Deutschland, konnte im ersten Quartal dieses Jahres wieder eine Steigerung der Geldvermögen registriert werden. Um rund 8 Milliarden Euro stiegen die Bankeinlagen, Wertpapiere und das im Umlauf befindliche Bargeld in Deutschland. Lediglich die Summe die in Staatsanleihen angelegt wurde verringerte sich, da viele Anleger das Vertrauen in deren Sicherheit verloren haben. Dafür wurde das Geld vermehrt in Aktien und Fonds investiert. Das Gesamte Geldvermögen privater Haushalte betrug in Deutschland rund 4824 Milliarden Euro, wie ein Sprecher der Bundesbank erklärte. Dies ist die höchste Summe seit Beginn der Veröffentlichung Anfang 1991.

Kauflaune der Deutschen im August gestiegen

Trotz Finanzkrise und hoher Staatsverschuldung, bleibt die Kauflaune der Deutschen ungebrochen hoch. Auch im August stieg die Konsumneigung wieder an, wie das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK ermittelte. Umfragen zeigen aber auch, dass die Erwartung der Deutschen an die Entwicklung von Wirtschaft und Arbeitsplatzmarkt eher negativ ist. Deshalb rechnet die GfK mit einer baldigen Senkung des Konsums. Die derzeitige Steigerung wurde als „erstaunlich robust“ gewertet. Verantwortlich dafür ist nach Meinung der Statistiker, der im Sommerhalbjahr übliche Anstieg der Arbeitsplätze. Dadurch sinkt vorübergehend die Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes, wodurch die Kauflaune steigt. Außerdem führe die Finanzkrise dazu, dass viele Deutsche versuchen ihr Geld in „werthaltige Anschaffungen“ zu investieren. Insgesamt stieg der Index zur Kauflaune auf 36,9 Punkte.