Unter Umständen können Sachwerte auch Verbrauchsgüter sein – so lange es sich dabei um Luxusgüter handelt. Auf den finnischen Aland-Inseln wurde jetzt 200 Jahre alter Champagner versteigert. Für eine der Flaschen bezahlte ein Käufer 30.000 Euro. Der Champagner war erst im vergangenen Jahr in einem alten Schiffswrack entdeckt und geborgen worden, dass zwischen 1825 und 1830 gesunken ist. Damit ist dieser Champagner der teuerste, der jemals versteigert wurde. Insgesamt 70 Flaschen davon, wurden bei dem Tauchgang Im Juli 2010 gefunden. Nach Meinung von Experten müsste der edle Tropfen trotz seines Alters noch immer ausgezeichnet schmecken, da er auf dem Meeresboden optimale Lagerbedingungen hatte. Ob die Käufer sich jedoch dazu hinreißen lassen, den teuren Wein zu öffnen, ist nicht bekannt.
In Nachhaltigkeit investieren
Durch das Reaktorunglück, dass in Japan von dem stärksten Erdbeben seit Jahrzehnten und der damit verbundenen Flutwelle ausgelöst wurde, hat sich in Europa die Sorge um die Zukunft und eine nachhaltigere Energiepolitik erhöht. Dadurch haben auch für Anleger Zertifikate, mit denen man anteilig in die Produktion erneuerbarer Energien investiert, wieder an Attraktivität gewonnen. Je stärker sich abzeichnet, dass sich die amtierende Regierung dem Willen der Bevölkerung nach einem Ausstieg aus der Kernenergieerzeugung beugen muss, umso interessanter werden Investitionen in die Solar- und Windenergieerzeugung. Ein Viertel der gesamten, in Deutschland benötigten Energien, wurden bisher über Atomenergie erzeugt. Dieser Anteil muss zeitnah durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Bisher waren nur 16,5 Prozent des gesamten Strombedarfs ökologisch erzeugt worden. Je schneller der Ausstieg aus der Atomkraft umgesetzt wird, umso schneller muss möglichst CO2-armer Ersatz aufgebaut werden. Nicht nur Deutschland, auch die Schweiz hat infolge des Atomunfalls in Fukushima, den Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen. Nachteilig auf den Handel mit erneuerbaren Energiezertifikaten, macht sich allerdings die im vergangenen Jahr beschlossenen Kürzungen der Solarstromförderung bemerkbar. Dazu kommt die Billigkonkurrenz aus Niedriglohnländern. Wer trotzdem auf ökologisch sinnvolle Anlagen setzen will, liegt mit dem Natur-Aktien-Index (NAI) richtig. Dafür werden Firmen ausgewählt, die weltweit einen Beitrag zum sozialen und ökologischen Wirtschaften leisten. Auch Erzeuger erneuerbarer Energien, wie beispielsweise das US-amerikanische Geotherme-Unternehemen ORMAT, Solarworld, oder der Energiespeicher-Spezialist ECD, sind darin vertreten.
Energiekosten senken Kauflust
Die wachsenden Preise für Strom, Sprit und Gas, sowie die notwendigen EU-Zuschüsse für das hoch verschuldete Griechenland, haben im laufenden Monat die Kauflust der Verbraucher in Deutschland gebremst. Die monatliche Konsumumfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK ergab, dass der Kauf-Index um 0,2 Punkte auf 5,7 gesunken ist. Für den kommenden Juni erwartet die GfK einen weiteren Rückgang auf 5,5 Punkte. Hauptgrund für die gesunkene Kauflaune der Deutschen sind die Eurokrise und die anhaltend hohen Energiepreise. Die sinkende Arbeitslosigkeit, die normalerweise mit einer höheren Kaufkraft einhergeht, reicht nicht aus um die Sorge vor zukünftigen finanziellen Problemen auszugleichen, zumal der derzeit kräftige Konjunkturaufschwung bei den Arbeitnehmern nicht ankommt. Trotzdem befindet sich die Anschaffungsneigung der deutschen Bevölkerung noch immer auf einem hohen Niveau.
Wirtschaftswachstum stärker als vor der Finanzkrise
Das starke Wirtschaftswachstum in Deutschland hält an. Im Vergleich mit dem ersten Quartal des vergangenen Jahres, stieg das Wirtschaftswachstum 2011 um weitere 1,5 Prozent. Damit ist die Wirtschaft inzwischen stärker, als vor der Finanzkrise. Das Bruttosozialprodukt stieg um netto 5,2 Prozent. Zu verdanken ist das hauptsächlich der gestiegenen Konsumbereitschaft im Inland, was sich im Bau neuer Gebäude und dem Kauf von Elektrogeräten, Fahrzeugen und Verbrauchsgütern bemerkbar macht. Um 6,2 Prozent stiegen die Investitionen für Bauten. 4,2 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, wurde in Maschinen, Fahrzeuge und Fabrikanlagen investiert. Die staatlichen Konsumausgaben stiegen ebenfalls um 1,3 Prozent. Auch im Außenhandel konnte eine deutliche Entspannung verzeichnet werden. Im Vergleich mit dem vorherigen Quartal, wurden 2,3 Prozent mehr an Waren ins Ausland exportiert. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler erklärte die aktuelle Statistik damit, dass der Aufschwung an „Breite und Stabilität“ gewinne. Auch die Arbeitsproduktivität pro Kopf stieg um 3,8 Prozent. Das ist allerdings nicht nur das Ergebnis effizienterer Technik, sondern beruht auf Angst vor Arbeitsplatzverlust. Das führt dazu, dass Arbeiter und Angestellte sich seltener krank schreiben lassen und häufiger unbezahlte Überstunden machen, als früher. Finanziell ist vom anhaltenden Wirtschaftsaufschwung bei den Arbeitnehmern netto, nach Abzug der Inflation, kaum etwas angekommen.
Nachfolger für Strauss-Kahn gesucht
Nach der Klage gegen den Chef der Zentralbank Dominique Strauss-Kahn, muss für den Internationalen Währungsfonds ein neuer Leiter gesucht werden. Mexiko hat jetzt offiziell die Kandidatur des Finanzministers der Bank von Mexiko, Ernesto Cordero, als „idealen Kandidat“ vorgeschlagen. Als aussichtsreichster Kandidatin wird allerdings die französische Finanzministerin Christine Lagarde gehandelt. Die 55-Jährige gilt als fähige Verhandlungspartnerin mit Erfahrung im Finanzwesen, der auch die nötige Kompetenz für schwierige Situationen zugetraut wird. „Die Welt“: „Wenn Christine Lagarde einen Raum betritt, stellt sich beim Betrachter das tröstliche Gefühl ein, dass die globale Finanzkrise so schlimm gar nicht sein kann.“ Allerdings hat auch sie derzeit juristische Probleme, nach dem Vorwurf des Unternehmers Bernard Tapie, sie hätte ihr Amt als Finanzministerin missbraucht. Ob es zu einer Anklage gegen Frau Lagarde kommt, wird sich erst nach der Wahl des neuen Zentralbankchefs entscheiden. Dazu kommt, dass mit Christine Lagarde wieder eine europäische Politikerin den Posten besetzen würde, was vor allem bei den Schwellenländern nicht viel Anklang findet.