Ab 2014 soll die Kirchensteuer, die auf Abgeltungssteuer aufgeschlagen wird, nur noch über einen Einzug durch die Banken erfolgen. Bisher muss der Kontoinhaber dafür seiner Bank den Auftrag erteilen. Ihm steht alternativ aber auch die Möglichkeit offen, die Kirchensteuer selbst zu überweisen, oder die Kirchensteuer im Rahmen der Einkommensteuererklärung mit berechnen und einziehen zu lassen. Diese Option fällt ab 2014 weg. Dann wird der Einzug für alle Mitglieder der evangelischen oder katholischen Kirche Pflicht, sobald diese steuerpflichtige Einnahmen aus Kapitalvermögen erzielen. Die Kirchensteuer beträgt, je nach Bundesland, acht oder neun Prozent. Durch den automatischen Einzug verliert der Steuerzahler leicht den Überblick über die in diesem Bereich anfallenden Kosten. Deshalb ist es empfehlenswert vorab zu prüfen, wie hoch die dafür anfallenden Beträge sind und ob die Kirchenmitgliedschaft wirklich gewollt, oder nur aus Gewohnheit bisher beibehalten wurde und beendet werden kann.
Schuldenkrise: Wirtschaftsweisen loben Merkel
Die fünf sogenannten Wirtschaftsweisen haben die Arbeit der Bundeskanzlerin während der Schuldenkrise gelobt. Sie hätte „mutiges Engagement“ gezeigt, konstatieren die Finanz-Experten. Die bisher gefassten Beschlüsse der Europäischen Union begrüßten die fünf Weisen. In einem jetzt vorgelegten Gutachten bezeichneten sie diese zur Eindämmung der Krise als sinnvoll und wirksam. Prinzipiell sei Europa und Deutschland der „besonderen Verantwortung für Europa“ bisher gerecht geworden. Für den Fall das die derzeitigen Maßnahmen nicht ausreichen, schlägt der Rat ein neues Schuldentilgungspaket vor. In diesen sollten alle Schulden europäischer Staaten, die einen Grenzwert von rund 60 Prozent übersteigen, in einem gemeinsamen Fonds gebündelt und getilgt werden. Auf diese Art würden die Schulden aller Euro-Staaten vergemeinschaftet. Kanzlerin Merkel lehnte den Vorschlag ab, der ihrer Meinung nach zu viele verfassungsrechtliche Schwierigkeiten nach sich ziehen würde.
Euro-Rettungsfonds ab Dezember mit Hebel
Schon ab Dezember dieses Jahres soll der Euro-Rettungsfonds einen größeren Umfang und damit auch eine höhere Wirksamkeit haben. Das soll die Europäische Union in die Lage versetzen, Länder wie Griechenland und Italien vor dem Ruin zu retten. Wie Jean-Claude Juncker, der Vorsitzende der Eurorettungsgruppe in Brüssel bekannt gab, werden die grundlegenden Arbeiten am Konzept der finanztechnischen Hebelmodelle bis Ende des laufenden Monats abgeschlossen sein. Erst Ende Oktober hatten die EU-Staaten auf dem letzten Euro-Gipfel beschlossen, dass der Euro-Rettungsfonds vor allem durch neue Hebelmodelle eine höhere Schlagkraft erhalten soll. Damit will die EU sicher stellen, dass die bisher in den Fonds eingezahlten 440 Milliarden Euro auch ausreichen, um die derzeit in finanzielle Not geratenen EU-Länder zu unterstützen. Zwei sogenannte Hebelmodelle sind bisher in Planung. Einmal soll der Fonds zeitgleich eine Versicherung für Staatsanleihen werden. Zum Zweiten sollen Gelder des Internationalen Währungsfonds mit eingeplant und bei der Rettung des Euro, im Rahmen spezieller Sonderaktionen, Verwendung finden. Gleichzeitig wächst innerhalb der Europäischen Union die Angst vor einer „Ansteckung“ der Schuldenkrise Italiens, weshalb Olli Rehn, der Sprecher der EU-Währungskommission forderte, die Planung und Umsetzung der Fonds-Stärkung schneller abzuschließen. Die noch im Euro-Rettungsfonds vorhandenen 250 Milliarden Euro, sollen durch den Kauf von Staatsanleihen gefährdeter EU-Länder schnell deren drohende Zahlungsunfähigkeit abwenden.
Deutsche planen wieder mehr Geld für Weihnachtseinkäufe ein
Trotz der geringeren Erwartung an das Wirtschaftswachstum in Deutschland, geben Deutsche in diesem Jahr wieder mehr Geld für Weihnachten aus. Rund 286 Euro will jeder Deutsche in diesem Jahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Damit erhöht sich das Budget, dass für Geschenke zum Jahresende eingeplant wurde, um circa fünf Prozent, im Vergleich mit dem Vorjahr. Dies ermittelte die Beratungsgesellschaft „Deloitte“, bei ihrer diesjährigen Weihnachtsumfrage. Damit liegen die Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft in Deutschland zwar niedriger als durchschnittlich in Europa, aber im Gegensatz zu Deutschland sinken in anderen europäischen Ländern die für Weihnachten eingeplanten Ausgaben. Um rund 0,8 Prozent weniger, für etwa 354 Euro, wollen die Menschen in Europa dieses Jahr Geschenke kaufen. Überraschenderweise sind in diesem Jahr besonders teure Markenprodukte bei den Käufern beliebt. Trotzdem wollen zwei Drittel der deutschen Verbraucher auch bei der Wahl ihrer Geschenke mehr auf Sonderangebote achten. Am häufigsten werden, wie auch schon in den vergangenen Jahren, Bücher geschenkt. In fast allen europäischen Ländern wünscht sich die Mehrheit der Menschen etwas zum Lesen. An zweiter Stelle auf der Wunschliste stehen Kosmetik, Wellnessprodukte und Süßigkeiten.
Privathaushalten 2011 – Mehr Vermögen und mehr Schulden
Trotz der aktuell niedrigen Zinsen, sparen die Deutschen noch immer weiter. Das gesamte Vermögen von Privathaushalten, beträgt derzeit in Deutschland rund 4,76 Billionen Euro. Das ist seit Jahresbeginn ein Zuwachs von rund 83 Milliarden Euro. Wie in der Vergangenheit sind die Deutschen vorsichtige Sparer, was sich seit der Schuldenkrise eher verstärkt hat. Gewachsen sind somit vor allem die Spareinlagen bei der Bank, auf Festgeld- Tagesgeld- und Girokonten. Rund 20 Milliarden Euro mehr, die Hälfte der Erhöhung, wurde in diese Bankprodukte investiert. Weitere 1,8 Milliarden Euro steckten die Anleger in Bundesanleihen und Wertpapiere. Dagegen sind Aktien, obwohl sie im Gegensatz zu Sparkonten einen realen Gegenwert haben, noch immer unbeliebt bei deutschen Privatsparern. Um lediglich 0,5 Milliarden Euro wuchs der Anteil des Vermögens, das in Aktien investiert wurde. Neben dem Zuwachs des Privatvermögens wuchs allerdings auch die Schuldenlast der privaten Haushalte. Bisher nahmen Privatbürger für rund fünf Milliarden Euro Kredite in diesem Jahr auf. Die Gesamtschuldenlast erhöhte sich damit auf 1,540 Billionen Euro.