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Energiekosten senken Kauflust

Die wachsenden Preise für Strom, Sprit und Gas, sowie die notwendigen EU-Zuschüsse für das hoch verschuldete Griechenland, haben im laufenden Monat die Kauflust der Verbraucher in Deutschland gebremst. Die monatliche Konsumumfrage des Meinungsforschungsinstituts GfK ergab, dass der Kauf-Index um 0,2 Punkte auf 5,7 gesunken ist. Für den kommenden Juni erwartet die GfK einen weiteren Rückgang auf 5,5 Punkte. Hauptgrund für die gesunkene Kauflaune der Deutschen sind die Eurokrise und die anhaltend hohen Energiepreise. Die sinkende Arbeitslosigkeit, die normalerweise mit einer höheren Kaufkraft einhergeht, reicht nicht aus um die Sorge vor zukünftigen finanziellen Problemen auszugleichen, zumal der derzeit kräftige Konjunkturaufschwung bei den Arbeitnehmern nicht ankommt. Trotzdem befindet sich die Anschaffungsneigung der deutschen Bevölkerung noch immer auf einem hohen Niveau.

Wirtschaftswachstum stärker als vor der Finanzkrise

Das starke Wirtschaftswachstum in Deutschland hält an. Im Vergleich mit dem ersten Quartal des vergangenen Jahres, stieg das Wirtschaftswachstum 2011 um weitere 1,5 Prozent. Damit ist die Wirtschaft inzwischen stärker, als vor der Finanzkrise. Das Bruttosozialprodukt stieg um netto 5,2 Prozent. Zu verdanken ist das hauptsächlich der gestiegenen Konsumbereitschaft im Inland, was sich im Bau neuer Gebäude und dem Kauf von Elektrogeräten, Fahrzeugen und Verbrauchsgütern bemerkbar macht. Um 6,2 Prozent stiegen die Investitionen für Bauten. 4,2 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, wurde in Maschinen, Fahrzeuge und Fabrikanlagen investiert. Die staatlichen Konsumausgaben stiegen ebenfalls um 1,3 Prozent. Auch im Außenhandel konnte eine deutliche Entspannung verzeichnet werden. Im Vergleich mit dem vorherigen Quartal, wurden 2,3 Prozent mehr an Waren ins Ausland exportiert. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler erklärte die aktuelle Statistik damit, dass der Aufschwung an „Breite und Stabilität“ gewinne. Auch die Arbeitsproduktivität pro Kopf stieg um 3,8 Prozent. Das ist allerdings nicht nur das Ergebnis effizienterer Technik, sondern beruht auf Angst vor Arbeitsplatzverlust. Das führt dazu, dass Arbeiter und Angestellte sich seltener krank schreiben lassen und häufiger unbezahlte Überstunden machen, als früher. Finanziell ist vom anhaltenden Wirtschaftsaufschwung bei den Arbeitnehmern netto, nach Abzug der Inflation, kaum etwas angekommen.

Nachfolger für Strauss-Kahn gesucht

Nach der Klage gegen den Chef der Zentralbank Dominique Strauss-Kahn, muss für den Internationalen Währungsfonds ein neuer Leiter gesucht werden. Mexiko hat jetzt offiziell die Kandidatur des Finanzministers der Bank von Mexiko, Ernesto Cordero, als „idealen Kandidat“ vorgeschlagen. Als aussichtsreichster Kandidatin wird allerdings die französische Finanzministerin Christine Lagarde gehandelt. Die 55-Jährige gilt als fähige Verhandlungspartnerin mit Erfahrung im Finanzwesen, der auch die nötige Kompetenz für schwierige Situationen zugetraut wird. „Die Welt“: „Wenn Christine Lagarde einen Raum betritt, stellt sich beim Betrachter das tröstliche Gefühl ein, dass die globale Finanzkrise so schlimm gar nicht sein kann.“ Allerdings hat auch sie derzeit juristische Probleme, nach dem Vorwurf des Unternehmers Bernard Tapie, sie hätte ihr Amt als Finanzministerin missbraucht. Ob es zu einer Anklage gegen Frau Lagarde kommt, wird sich erst nach der Wahl des neuen Zentralbankchefs entscheiden. Dazu kommt, dass mit Christine Lagarde wieder eine europäische Politikerin den Posten besetzen würde, was vor allem bei den Schwellenländern nicht viel Anklang findet.

Griechenland privatisiert Staatsbesitz

Das griechische Kabinett muss derzeit über einen neuen Haushaltsplan beraten, um die mit der finanziellen Hilfe der EU-Staaten verbundenen Auflagen erfüllen zu können. Ministerpräsident Giorgos Papandreou hat einen Finanzplan vorgelegt, der unter anderem Privatisierungen in Höhe von 50 Milliarden Euro beinhaltet. Diese sollen innerhalb der kommenden vier Jahre vorgenommen werden und eine Sanierung des griechischen Staatshaushaltes ermöglichen. Um den aus dem Internationalen Währungsfonds erhaltenen Kredit von 110 Milliarden Euro zurück zahlen zu können, müssen zusätzlich Kürzungen bei den Gehältern von Beamten und Staatsbediensteten vorgenommen werden. Auch Steuererhöhungen sind nach Angabe der Regierung vorgesehen. Trotzdem werden weitere finanzielle Hilfen für Griechenland nicht mehr ausgeschlossen, da die geplanten Maßnahmen Zeit brauchen, um Erfolge zu zeigen.

US-Regierung erreicht Schuldenobergrenze

Die US-Regierung hat jetzt aufgrund der hohen Kosten, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise anfielen, die zulässige Schuldenobergrenze von 14,29 Billionen Dollar erreicht. Das Finanzministerium musste, wie ein Sprecher bekannt gab, Notmaßnahmen einleiten, um die Zahlungsfähigkeit der USA zu gewährleisten. Trotzdem deckt das aktuelle Budget die Ausgaben nur noch bis August ab. Finanzminister Timothy Geithner fordert deshalb, dass die zulässige Schuldenobergrenze vom Kongress erhöht wird. Er prophezeite „katastrophale Konsequenzen“ für die US-Wirtschaft, wenn die Kreditwürdigkeit der USA durch Zahlungsunfähigkeit Schaden nähme. Jetzt müssen die Kongressabgeordneten über eine Erhöhung der Schuldengrenze beraten. Die republikanischen Abgeordneten machen diese jedoch von hohen Kürzungen der Staatsausgaben abhängig.