Für 2012 sagen Wirtschaftsforscher eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent voraus. Unabhängig von den Finanzkrisen etlicher EU-Länder, erwarten die Experten für Deutschland einen wirtschaftlichen Aufschwung innerhalb der nächsten zwei Jahre. Sie errechneten einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,8 Prozent für dieses und 2 Prozent für das kommende Jahr. Im Zuge dessen soll die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung fallen. Die Zahl der Erwerbstätigen soll noch 2011 um 430.000 und 2012 um weitere 275.000 steigen. Damit einhergehen wird vermutlich ein Anstieg des Tariflohnes um 2,8 Prozent, der allerdings größtenteils von der erwarteten Inflationsrate von 2,4 Prozent neutralisiert wird. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) gab erfreut bekannt; „Der dynamische Wirtschaftsaufschwung geht weiter“ und Deutschland hätte „die Sieben-Meilen-Stiefel angezogen.“ Die Regierung geht davon aus, dass durch die höheren Steuereinnahmen und die gleichzeitig niedrigeren Sozialausgaben das Haushaltsdefizit noch in diesem Jahr um 0,9 Prozent auf 23,5 Milliarden schrumpft. Das bedeutet allerdings immer noch, dass Deutschland in diesem Jahr seine Schulden um weitere 23,5 Milliarden Euro erhöht. Ein Grund zum feiern ist das nicht.
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Portugal beantragt EU-Finanzhilfe
Die portugiesische Regierung hat beschlossen, jetzt doch finanzielle Unterstützung aus dem Euro-Rettungsfonds der EU in Anspruch zu nehmen, wie Ministerpräsident Jose Socrates bekannt gab. Er begründete den Schritt mit der Ablehnung des vorgelegten Sparprogramms durch das portugiesische Parlament. Durch die Finanz- und die daraus entstandene Regierungskrise im Land, sind die Staatsfinanzen Portugals eine „echte Gefahr“ für die Wirtschaft und das Bankensystem. Ein Festhalten an dem Entschluss den Euro-Rettungsschirm nicht zu nutzen, würde die Situation langfristig verschlechtern. Das Parlament wurde inzwischen aufgelöst und ein Termin für Neuwahlen festgelegt. Problematisch ist allerdings, dass sich Portugal bei Inanspruchnahme der EU-Finanzhilfen verpflichten muss, umfangreiche Sparmaßnahmen einzuleiten. Offen ist, ob diese von dem im Juni neu gebildeten Parlament akzeptiert werden. Die EU-Kommission steht dem Antrag Portugals positiv gegenüber. Währungskommissar Olli Rehn: „Das ist ein verantwortungsvoller Schritt für die Sicherung der Finanzstabilität im Euro-Raum“. Bisher hat lediglich Irland Zuschüsse aus dem Euro-Rettungsfonds erhalten.
Commerzbank beginnt mit Rückzahlung
Mit einer Kapitalerhöhung, will die Commerzbank einen Teil der vor zwei Jahren erhaltenen stattlichen Finanzhilfen zurück zahlen. Dies teilte Martin Blessing, der Vorstandschef der Commerzbank, vergangene Woche in Frankfurt mit. Während der Finanzkrise hatte die Commerzbank 2009 aus dem staatlichen ‚Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung‘ circa 16,2 Milliarden Euro erhalten, die als stille Einlage die Bonität der Bank stützen sollten. Zusätzlich übernahm die Regierung über einen Aktieneinkauf 25 Prozent der Commerzbank. Der Bankvorstand hat am 6. des Monats damit begonnen, Pflichtumtauschanleihen im Wert von zweieinhalb- bis dreieinhalb Milliarden Euro zu verkaufen, die am Ende ihrer Laufzeit automatisch in Aktien umgetauscht werden. Nach dem dafür festgelegten Termin Mitte Mai, wird in einem zweiten Schritt eine Milliarde Euro der stillen Einlage auch in Aktien getauscht. Insgesamt erwartet die Commerzbank dadurch einen zusätzlichen Geldfluss in Höhe von ungefähr 8,35 Milliarden Euro, die für die Tilgung der Schulden genutzt werden sollen.
Texas Instruments lässt National Semiconductor Aktie boomen
Der amerikanische Chiphersteller Texas Instruments, plant jetzt einen seiner größten Konkurrenten aufzukaufen. Für 6,5 Milliarden US-Dollar, soll das Unternehmen „National Semiconductor“ in den Besitz der Firma übergehen. Die Verwaltungsräte beider Untnehmen haben sich bereits geeinigt und warten derzeit nur noch die Genehmigung durch das US-amerikanische Kartellamt ab. „Bei dieser Übernahme geht es um Stärke und Wachstum“, bestätigt der Chef von Texas Instruments, Rich Templeton, die geplante Übernahme. Damit wärde Texas Instruments seine vorherrschende Stellung im Bereich der analogen Chip-Herstellung weiter ausbauen. Bereits jetzt setzt Texas Instruments Chips für rund 6 Milliarden Euro um. Genehmigt die Kartellbehörde die Übernahme, kommen weitere Umsätze in Höhe von 1,6 Milliarden Euro hinzu. Damit hätte Texas Instruments einen weltweiten Marktanteil in diesem Segment von rund 18 Prozent.
McDonald – 50.000 Mitarbeiter gesucht
Mit der zeitgleichen Anstellung von 50.000 neuen Mitarbeitern wirbt die Fast-Food-Kette McDonald’s derzeit für sich. Die US-amerikanische Präsidentin von McDonald’s, Jan Fields, gab jetzt bekannt, dass am 19. April 14.000 amerikanische McDonald’s-Filialen insgesamt 50.000 Mitarbeiter für Vollzeit, Teilzeit und für Managerposten eingestellt werden. Dabei betonte die Präsidentin, die hervorragenden Karrieremöglichkeiten in ihrem Unternehmen, dass auf dem Franchise-Prinzip aufgebaut ist. 50 Prozent aller derzeitigen Filialbesitzer und sogar 75 Prozent aller McDonald’s Manager haben, so wie auch Jan Fields, als einfache Mitarbeiter hinter der Theke angefangen. Insgesamt unterhält McDonalds rund 32.000 Filialen in 117 Ländern der Welt, in denen 1,7 Millionen Angestellte beschäftigt sind. Obwohl die Arbeit für einfache Mitarbeiter eher schlecht bezahlt wird, wie das in der Gastronomie üblich ist, gibt es nur wenige Firmen, in denen ein ungelernter Mitarbeiter so schnell und erfolgreich wie bei McDonalds, in die Selbständigkeit wechseln kann.