Archiv der Kategorie: Finanzen

Inflationsrate im Januar bei 2 Prozent

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Januar dieses Jahres um 2,0 Prozent zum Vormonat gestiegen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Pressemitteilung am Freitag erklärte. Demnach gab es eine derart hohe Inflationsrate zum letzten Mal im Oktober 2008. Damals stieg der Preisindex um 2,4 Prozent an. Wie auch in vergangenen Monaten und Jahren, ist wieder einmal der Energiepreis das ausschlaggebende Element in der Preiserhöhung. 8,6 Prozent höher lagen die Energiepreise zum Vorjahr. Fast zehn Prozent fallen beim Kraftstoff als Erhöhung an. Schaut man sich die Erhöhung des Heizöls an, so fragt man sich schon, was die Energiekonzerne mit ihren Kunden anstellen. 25,5 Prozent Anstieg bei leichtem Heizöl und insgesamt 7,2 Prozent Erhöhung zum Vorjahr bei Strom, zeigen eine deutliche Abzocke im Bereich der Energiepreise.

Diese Zahlen zeigen immer deutlicher wie wichtig es ist sich von fossilen Energien frei zu machen und Energieeffizienz auf die Tagesordnung zu schreiben.

Nimmt man die Energiepreise aus der Berechnung der Preisteuerungsrate heraus, so kommt es auf eine Inflation von lediglich 1,1 Prozent. Auf eine Branche können sich Verbraucher jedoch wieder einmal verlassen – der Technikbereich ließ in der Unterhaltungselektronik um 5,5 Prozent nach.

Währungsmanipulation durch China?

Die USA hat, nach Vorlage eines Prüfungsberichts des Finanzministeriums, von ihrem Vorwurf Abstand genommen, die chinesische Regierung würde durch Währungsmanipulation den Yuan absichtlich schwächer darstellen als er ist, um Wettbewerbsvorteile im internationalen Handel zu erzielen. Trotzdem erwartet die US-Regierung eine schnelle Aufwertung des Yuans. Das amerikanische Finanzministerium beanstandete, „dass der Fortschritt bislang unzureichend und ein schnellerer Fortschritt notwendig ist“. Auch andere Währungen, zum Beispiel der Schweiz, Großbritanniens, Kanadas, Japans, Mexikos und der Euro, waren untersucht wurden, da der Handel mit diesen Staaten drei Viertel des gesamten US-amerikanischen Außenhandels ausmacht. Anhand der Untersuchungen wurde aber nur bestätigt, dass keinem der genannten Länder Manipulationen ihrer Währung vorzuwerfen ist. Lediglich China lässt sich, nach Meinung der Experten, zu viel Zeit bei der angemessenen Aufwertung ihrer Wertung. Zwar war der Kurs des Yuan im vergangenen Halbjahr um 3,7 Prozent gestiegen, doch unter Berücksichtigung der Inflationsrate Chinas müsse sich die Rate pro Jahr auf circa 10 Prozent belaufen. Max Baucus, Vorsitzender des Finanzausschusses des US-amerikanischen Senat kritisiert, dass China schon „viel zu lange einen Freifahrtsschein“ bekommen haben. Baucus: „Chinas Währungspraktiken schädigen Viehzüchter, Bauern und Exporteure in ganz Amerika und in aller Welt“.

Ackermann bestätigt Gewinnprognose

Die teilweise Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank, hat das Unternehmen finanziell schwer belastet. So muss die Deutsche Bank für das vergangene Jahr einen deutlichen Rückgang des Gewinns hinnehmen, der durch die Übernahme und die damit verbundene Firmenumstrukturierung zustande kam. Der Gewinn der Deutschen Bank sank um mehr als 50 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, wie ein Sprecher der Bank am vergangenen Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Trotzdem erhalten die Aktionäre, wie auch schon im Vorjahr, eine Dividende von 75 Cent pro Anteilsschein. Bank-Chef Josef Ackermann ist sicher, dass sein Rekord-Gewinn-Ziel für das Jahr 2011 noch immer erreichbar ist. Er erklärte, dass das vergangene Jahr für die Deutsche Bank ein „Jahr der Investitionen und Veränderungen“ war. Durch die Übernahme konnte, so Ackermann, die Deutsche Bank ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, was für das weitere Wachstum förderlich ist. Für 2011 hatte der Vorstandschef einen Gewinn von 10 Milliarden Euro prognostiziert; „Trotz verbleibender Risiken und Unwägbarkeiten hinsichtlich des wirtschaftlichen Umfeldes sind wir zuversichtlich, dass wir dies schaffen werden.“

Inflationsgefahr: Zinsen bleiben noch niedrig

Vor einer möglichen Inflationsgefahr warnt jetzt die Europäische Zentralbank. Aktuell sind es vor allem Rohstoffe und Energiekosten, durch die viele Preise in die Höhe getrieben werden. Trotzdem erwartet der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, langfristig Preisstabilität, so das der Leitzins vorerst auf seinem 1 Prozent-Tief bestehen bleibt. Trichet: „Was zählt, ist nicht die akute Inflation, sondern die mittelfristige“. Er geht davon aus, dass die Inflationsrate im Laufe des Jahres auf circa 2 Prozent einpendeln wird. Zwar liegt sie derzeit über diesem Limit, doch Präsident Trichet rechnet dafür mit einem Absinken unter die 2 Prozent-Marke zum Ende des Jahres. In der Euro-Zone stieg im Januar die Inflationsrate, im Vergleich zum Vormonat, um 0,2 auf 2,4 Prozent. Bis zu zwei Prozent sind, laut Aussage der Europäische Zentralbank, durchaus als Preisstabil zu werten. Das größte Risiko für eine Inflation ist derzeit der so genannte Zweitrundeneffekt. Dieser tritt ein, wenn Arbeitnehmer mehr Lohn fordern, um die Preiserhöhungen abfangen zu können. Diese Lohnerhöhungen wiederum werden von den meisten Unternehmen auf die Preise aufgeschlagen, was zu einer „Inflationsspirale“ führen kann. Die UN-Organisation für Ernährung kritisiert dagegen, dass weltweit die Lebensmittelpreise gestiegen sind und diese Steigerung durch die gleich bleibenden Einnahmen der Verbraucher nur unzureichend bewältigt werden kann. Durch den niedrigen Leitzins versucht die EZB, bei der sich Kreditinstitute Geld leihen können, die durch die Finanzkrise leicht angeschlagene Wirtschaft zu unterstützen.

Geldentwertung des Euro in Zahlen

Knapp 22 Prozent seines ursprünglichen Wertes hat der Euro seit seiner Einführung verloren. Dies geht aus Berechnungen es Allianz-Unternehmens hervor. Demzufolge hat der Euro heute Europaweit, im Vergleich mit 1999, noch eine Kaufkraft von 78 Cent. Dies variiert in den verschiedenen Ländern ein wenig. So liegt der Vergleichswert des Euro in Spanien bei nur 71 Cent, während er hier in Deutschland noch 82 Cent wert ist. Allerdings ist dies keine Euro-typische Entwicklung. Auch die noch immer viel geliebte D-Mark hat regelmäßig an Wert verloren – mehr sogar, als der Euro. Liegt die Geldentwertung des Euro in Deutschland bei 1,5 Prozent, so musste die D-Mark gar einen Verlust von 2,6 Prozent pro Jahr verzeichnen. Auch andere Währungen, wie beispielsweise der US-Dollar, haben mit 25 Prozent im gleichen Zeitraum, wesentlich höhere Kaufkraftverluste hinnehmen müssen. Alles in allem, kann man trotz Finanzkrise den Euro eher als Geldstabilisator bezeichnen.