Durch das Reaktorunglück, dass in Japan von dem stärksten Erdbeben seit Jahrzehnten und der damit verbundenen Flutwelle ausgelöst wurde, hat sich in Europa die Sorge um die Zukunft und eine nachhaltigere Energiepolitik erhöht. Dadurch haben auch für Anleger Zertifikate, mit denen man anteilig in die Produktion erneuerbarer Energien investiert, wieder an Attraktivität gewonnen. Je stärker sich abzeichnet, dass sich die amtierende Regierung dem Willen der Bevölkerung nach einem Ausstieg aus der Kernenergieerzeugung beugen muss, umso interessanter werden Investitionen in die Solar- und Windenergieerzeugung. Ein Viertel der gesamten, in Deutschland benötigten Energien, wurden bisher über Atomenergie erzeugt. Dieser Anteil muss zeitnah durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Bisher waren nur 16,5 Prozent des gesamten Strombedarfs ökologisch erzeugt worden. Je schneller der Ausstieg aus der Atomkraft umgesetzt wird, umso schneller muss möglichst CO2-armer Ersatz aufgebaut werden. Nicht nur Deutschland, auch die Schweiz hat infolge des Atomunfalls in Fukushima, den Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen. Nachteilig auf den Handel mit erneuerbaren Energiezertifikaten, macht sich allerdings die im vergangenen Jahr beschlossenen Kürzungen der Solarstromförderung bemerkbar. Dazu kommt die Billigkonkurrenz aus Niedriglohnländern. Wer trotzdem auf ökologisch sinnvolle Anlagen setzen will, liegt mit dem Natur-Aktien-Index (NAI) richtig. Dafür werden Firmen ausgewählt, die weltweit einen Beitrag zum sozialen und ökologischen Wirtschaften leisten. Auch Erzeuger erneuerbarer Energien, wie beispielsweise das US-amerikanische Geotherme-Unternehemen ORMAT, Solarworld, oder der Energiespeicher-Spezialist ECD, sind darin vertreten.
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US-Regierung erreicht Schuldenobergrenze
Die US-Regierung hat jetzt aufgrund der hohen Kosten, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise anfielen, die zulässige Schuldenobergrenze von 14,29 Billionen Dollar erreicht. Das Finanzministerium musste, wie ein Sprecher bekannt gab, Notmaßnahmen einleiten, um die Zahlungsfähigkeit der USA zu gewährleisten. Trotzdem deckt das aktuelle Budget die Ausgaben nur noch bis August ab. Finanzminister Timothy Geithner fordert deshalb, dass die zulässige Schuldenobergrenze vom Kongress erhöht wird. Er prophezeite „katastrophale Konsequenzen“ für die US-Wirtschaft, wenn die Kreditwürdigkeit der USA durch Zahlungsunfähigkeit Schaden nähme. Jetzt müssen die Kongressabgeordneten über eine Erhöhung der Schuldengrenze beraten. Die republikanischen Abgeordneten machen diese jedoch von hohen Kürzungen der Staatsausgaben abhängig.
Schäuble äußert sich skeptisch zu Griechenlandkredit
Finanzminister Wolfgang Schäuble hat prinzipiell gegen eine weitere Finanzspritze für Griechenland nichts einzuwenden. Allerdings könne diese nur unter der Einhaltung festgelegter Bedingungen erfolgen. Schäuble: „Wir werden nicht ohne klare Konditionen zusätzliche Maßnahmen beschließen können.“ Vor einer Entscheidung für oder gegen eine weitere finanzielle Hilfe, will er die Berichte über die aktuelle Finanzlage in Griechenland abwarten. Entscheidend ist für den Finanzminister, dass Griechenland die als Bedingung für Kredite geforderte Haushaltssanierung vornimmt. Ein zweiter Kredit, ohne das eine Änderung der Finanzpolitik Griechenlands erfolgte, hielte Schäuble für „unverantwortlich“. Dagegen plädiert er für einen Kredit für Portugal, da das Land ein „tragfähiges Programm“ vorweisen könne. Vor einem Jahr hatte Griechenland einen ersten EU-Kredit in Höhe von 110 Milliarden Euro erhalten. Wichtige Finanzreformen konnten aber noch nicht durchgesetzt werden. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt kritisiert die Finanzhilfen für Griechenland und andere EU-Länder. „Es darf nicht jedem Ruf nach neuen Hilfen nachgegeben werden. Es muss [aber] klar sein, dass jetzt nicht immer nachgelegt wird.“, äußerte er in einem Interview gegenüber der Zeitung „Die Welt“.
Inflation durch steigende Energiepreis
In den vergangen Monaten sind die Verbraucherpreise in Deutschland und damit die Inflationsrate, auf 2,4 Prozent gestiegen. Das wurde jetzt vom Statistischen Bundesamt bestätigt. Hauptursache dafür sind die gestiegenen Energiepreise, die für fast ein Prozent der Teuerung verantwortlich sind. Auch für die kommenden Monate wird keine Senkung der Verbraucherpreise erwartet. Allein im April stiegen die Energiekosten, im Vergleich zum Monat März, um 10,5 Prozent. Das macht sich besonders bei allen Produkten bemerkbar, die Mineralöl enthalten, wie Benzin, oder Heizöl. Auch die Nahrungsmittelpreise sind im April um weitere 2 Prozent, im Vorjahresvergleich, gestiegen. Lediglich Gemüse wurde etwas günstiger. Entspannung wird erst wieder in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Allerdings könnte die Erhöhung der Energiepreise gestoppt werden, wenn die Energiekonzerne durch staatliche Auflagen gezwungen wären, ihre Preise stärker an den Einkaufspreisen auszurichten. Strom- und Kraftstoffpreise steigen schon seit Jahren regelmäßig, auch ohne eine zeitgleiche Erhöhung der Einkaufspreise. Eine entsprechende Regulierung würde schnell Abhilfe schaffen.
Mexikanische Zentralbank stockt Goldreserven auf
Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise hat das Vertrauen in Dollar und Euro stark gelitten. Auch einzelne Regierungen sind inzwischen unsicher, ob sie weiter auf die bisherigen Hauptwährungen setzen sollen. Mexiko hat sich jetzt dagegen entschieden und beginnt, Gold im Wert von Milliarden Dollar zu horten. Viele Experten unterstützen die Entscheidung und raten, verstärkt auf Gold als Reservewährung zu setzen. Wie die Zentralbank Mexikos mitteilte, hat Mexiko inzwischen seinen Goldbestand auf 100 Tonnen aufgestockt. Chef-Ökonom Sergio Martin ist sicher, dass die Zentralbank dadurch am besten abgesichert ist: „Jeder weiß, dass der Dollar in naher Zukunft weiter nachgeben dürfte“.
Die massiven Goldkäufe der Mexikanischen Bank wird nach Ansicht internationaler Finanzexperten die Bedeutung von Gold als Währungssystem stärken. Für den US-Dollar dürfte dies allerdings weniger günstig sein und es ist zu befürchten, dass auch kleinere Anleger, die ohnehin leichter von Edelmetallen als Wertanlage zu begeistern sind, dies als Anlass nehmen, ebenfalls ihre Reserven in Gold einzutauschen. Allein im ersten Quartal dieses Jahres ist der Goldpreis um 11 Prozent gestiegen, während der US-Dollar im Vergleich mit anderen Währungen um 7,6 Prozent verloren hat.