Archiv der Kategorie: Märkte

Wertsteigerung des Yen als Folge der Naturkatastrophe

Der aktuelle Notstand in der Stromversorgung Japans, sowie die damit verbundenen massiven Produktionsausfälle, haben sich inzwischen auch in starken Kursschwankungen niedergeschlagen. Experten sprechen inzwischen von „nicht mehr geordneten Verhältnissen“, auf dem Devisenmarkt. Der japanische Yen stieg gegenüber dem Dollar mit 76,25 auf einen historischen Höchststand. Die Aufwertung des japanischen Yen ist immer nach einer Naturkatastrophe zu beobachten, hatte bisher aber nicht dieses extreme Ausmaß erreicht. Erklärt wird diese Wertsteigerung damit, dass Japaner in unsicheren Zeiten verstärkt ausländische Anlagen verkaufen, um das Geld in den Aufbau innerhalb Japans stecken zu können.

Euro-Krisenfonds wird aufgestockt

Um die geplante Aufstockung des Euro-Krisenfonds um 500 Milliarden zu erreichen, muss auch Deutschland weitere Milliarden Euro einzahlen. Darauf bereitete Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Deutschen nach einem Ministertreffen in Brüssel vor. Zwar seien die Details der Fondsausstattung noch nicht endgültig geklärt; „Aber natürlich wird unser Beitrag noch ein Stück höher werden müssen.“ Das Geld ist als Reserve gedacht, um als Kredit für stark verschuldete EU-Länder zur Verfügung zu stehen. Der bisher im sogenannten EU-Rettungsschirm befindliche Beitrag von 250 Milliarden Euro, reicht nach Ansicht der Finanzexperten dafür nicht aus. Bisher hat die deutsche Regierung 120 Milliarden Euro an Garantien in den Fonds eingezahlt. Schäuble weist aber auch darauf hin, dass der Krisenfonds von allen EU-Staaten mitfinanziert werden muss. Schäuble: „Solidarität ist eine Anforderung an alle 17 Staaten der Eurozone“.

Risikoreichen Zinsgeschäfte: Urteil gegen Deutsche Bank erwartet

Zwar hat der Bundesgerichtshof seine Entscheidung über die risikoreichen Zinsgeschäfte der Deutschen Bank vertagt, aber es zeichnet sich bereits ab, dass die Deutsche Bank eine Niederlage erleiden wird. Geklagt hatte die mittelständische Firma „Ille“, die nach Ansicht des Vorsitzenden Richters, Ulrich Wiechers, nicht ausreichend beraten worden war. Das am 22. März erwartete Urteil wird Einfluss auf die gesamte deutsche Bankbranche haben. Reiner Hall, Anwalt der Deutschen Bank, drohte; „Sie lösen eine zweite Finanzkrise aus, wenn sie in ihr Urteil schreiben, dass die Bank entweder keinen Gewinn machen darf oder darüber aufklären muss. Da kämen Milliardenforderungen auf die Banken zu.“ Vor allem aber käme damit für auf Banken die Pflicht zu, Anleger über die tatsächlichen Risiken vermittelter Kreditgeschäfte zu unterrichten. Richter Wiechers bezeichnete das an die Firma „Ille“ verkaufte Finanzprodukt als „spekulative Wette“ und „hochkompliziertes Finanztermingeschäft“, dass der Firmeninhaber nicht im Detail verstehen konnte. Für ihn besteht der Verdacht, dass die Berater der Deutschen Bank ihre Beratungspflicht versäumt haben.

Deutsche Börse plant Fusion mit NYSE Euronex

Nach einer Erklärung der Deutschen Börse, gibt es derzeit „fortgeschrittene Verhandlungen“ zwischen ihr und der NYSE Euronex über eine eventuelle Fusion. Sollte diese zustande kommen, würde das neue Unternehmen die größte Aktienbörse weltweit darstellen. Deren Mehrheitspartner wäre mit circa 60 Prozent die Deutsche Börse. Ob es zu einer abschließenden Vereinbarung kommt ist zwar noch nicht sicher, aber die Pläne dafür sind schon recht konkret. Durch eine solche Fusion ließen sich insgesamt Verwaltungskosten von 300 Millionen Euro jährlich sparen. Auch andere Börsen planen einen Zusammenschluss. So gaben jetzt die Börsen von Toronto und London ihre Fusion bekannt.

Finanzkrise: Bonizahlungen wieder bei Höchstständen

Obwohl die Unersättlichkeit vieler Banker eine weltweite Wirtschaftskrise ausgelöst und etlichen Regierungen Schulden in Milliardenhöhe eingebracht haben, hat sich für die Verursacher nicht viel geändert. Aktuell verdienen die New Yorker Banker besser denn je, und auch die Wall Street schüttet bereits wieder hohe Boni an ihre Makler aus. Die Summe der Gehälter der 25 größten Kreditinstitute, liegt mit 135 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2010, sechs Prozent über der Summe des Vorjahres und stellt einen neuen Rekord dar. 141.000 Dollar pro Jahr, verdiente demnach ein Banker durchschnittlich. Begründet wird dies damit, dass nur so qualifizierte Mitarbeiter zu halten wären. Einziger Unterschied zu den Jahren davor ist, dass jetzt ein Teil des Gehalts in Firmenaktien ausgezahlt wird, die erst nach einigen Jahren verkauft werden dürfen. Dadurch sollen zu hohe Risiken, die sich langfristig auswirken, vermindert werden. Während die Steuerzahler aller betroffenen Länder für einen Großteil der Kosten der Finanz- und Wirtschaftskrise aufkommen müssen, haben sich viele der größeren Kreditinstitute durch die Übernahme angeschlagener Konkurrenten noch weiter vergrößern können.