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Finanzkrise: Bonizahlungen wieder bei Höchstständen

Obwohl die Unersättlichkeit vieler Banker eine weltweite Wirtschaftskrise ausgelöst und etlichen Regierungen Schulden in Milliardenhöhe eingebracht haben, hat sich für die Verursacher nicht viel geändert. Aktuell verdienen die New Yorker Banker besser denn je, und auch die Wall Street schüttet bereits wieder hohe Boni an ihre Makler aus. Die Summe der Gehälter der 25 größten Kreditinstitute, liegt mit 135 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2010, sechs Prozent über der Summe des Vorjahres und stellt einen neuen Rekord dar. 141.000 Dollar pro Jahr, verdiente demnach ein Banker durchschnittlich. Begründet wird dies damit, dass nur so qualifizierte Mitarbeiter zu halten wären. Einziger Unterschied zu den Jahren davor ist, dass jetzt ein Teil des Gehalts in Firmenaktien ausgezahlt wird, die erst nach einigen Jahren verkauft werden dürfen. Dadurch sollen zu hohe Risiken, die sich langfristig auswirken, vermindert werden. Während die Steuerzahler aller betroffenen Länder für einen Großteil der Kosten der Finanz- und Wirtschaftskrise aufkommen müssen, haben sich viele der größeren Kreditinstitute durch die Übernahme angeschlagener Konkurrenten noch weiter vergrößern können.

Ackermann bestätigt Gewinnprognose

Die teilweise Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank, hat das Unternehmen finanziell schwer belastet. So muss die Deutsche Bank für das vergangene Jahr einen deutlichen Rückgang des Gewinns hinnehmen, der durch die Übernahme und die damit verbundene Firmenumstrukturierung zustande kam. Der Gewinn der Deutschen Bank sank um mehr als 50 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, wie ein Sprecher der Bank am vergangenen Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Trotzdem erhalten die Aktionäre, wie auch schon im Vorjahr, eine Dividende von 75 Cent pro Anteilsschein. Bank-Chef Josef Ackermann ist sicher, dass sein Rekord-Gewinn-Ziel für das Jahr 2011 noch immer erreichbar ist. Er erklärte, dass das vergangene Jahr für die Deutsche Bank ein „Jahr der Investitionen und Veränderungen“ war. Durch die Übernahme konnte, so Ackermann, die Deutsche Bank ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, was für das weitere Wachstum förderlich ist. Für 2011 hatte der Vorstandschef einen Gewinn von 10 Milliarden Euro prognostiziert; „Trotz verbleibender Risiken und Unwägbarkeiten hinsichtlich des wirtschaftlichen Umfeldes sind wir zuversichtlich, dass wir dies schaffen werden.“

Inflationsgefahr: Zinsen bleiben noch niedrig

Vor einer möglichen Inflationsgefahr warnt jetzt die Europäische Zentralbank. Aktuell sind es vor allem Rohstoffe und Energiekosten, durch die viele Preise in die Höhe getrieben werden. Trotzdem erwartet der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, langfristig Preisstabilität, so das der Leitzins vorerst auf seinem 1 Prozent-Tief bestehen bleibt. Trichet: „Was zählt, ist nicht die akute Inflation, sondern die mittelfristige“. Er geht davon aus, dass die Inflationsrate im Laufe des Jahres auf circa 2 Prozent einpendeln wird. Zwar liegt sie derzeit über diesem Limit, doch Präsident Trichet rechnet dafür mit einem Absinken unter die 2 Prozent-Marke zum Ende des Jahres. In der Euro-Zone stieg im Januar die Inflationsrate, im Vergleich zum Vormonat, um 0,2 auf 2,4 Prozent. Bis zu zwei Prozent sind, laut Aussage der Europäische Zentralbank, durchaus als Preisstabil zu werten. Das größte Risiko für eine Inflation ist derzeit der so genannte Zweitrundeneffekt. Dieser tritt ein, wenn Arbeitnehmer mehr Lohn fordern, um die Preiserhöhungen abfangen zu können. Diese Lohnerhöhungen wiederum werden von den meisten Unternehmen auf die Preise aufgeschlagen, was zu einer „Inflationsspirale“ führen kann. Die UN-Organisation für Ernährung kritisiert dagegen, dass weltweit die Lebensmittelpreise gestiegen sind und diese Steigerung durch die gleich bleibenden Einnahmen der Verbraucher nur unzureichend bewältigt werden kann. Durch den niedrigen Leitzins versucht die EZB, bei der sich Kreditinstitute Geld leihen können, die durch die Finanzkrise leicht angeschlagene Wirtschaft zu unterstützen.

Tchibo mit 100% Gewinnerhöhung

In der Wirtschaftskrise hat die Kaffeekette Tchibo jede zehnte Filiale geschlossen und rund 800 Mitarbeiter entlassen. Der Umsatz ist seitdem minimal gesunken, der Gewinn jedoch ist um mehr als 100% gestiegen, von 71 Millionen auf 148 Millionen Euro. Für dieses Jahr wird ein noch höherer Umsatz und damit Gewinn angestrebt so Vorstand Thomas Holzgreve. Für die Mitarbeiter gibt es ebenfalls gute Nachrichten, es stehen keine weiteren Stellenkürzungen in nächster Zeit an. Aktuell hat Tchibo mit einer Millionenstrafe des Kartellamtes zu kämpfen, es werden Tchibo, Dallmayr sowie Melitta illegale Preisabsprachen vorgeworfen und Strafen von insgesamt 159,5 Millionen Euro verhängt. Tchibo ist in Berufung gegangen, hat aber in weiser Voraussicht das Geld zur Strafzahlung an die Seite gelegt.

Auktion um Mobilfunkfrequenzen

Heute beginnt die Auktion für die Mobilfunkfrequenzen, die vier deutschen Netzbetreiber (Teleko, Vodafone, E-Plus, O2) können ab heute Mittag ihr Gebot abgeben. Es ist damit zu rechnen das zwei bis sieben Milliarden Euro für die Frequenzen gezahlt werden. Hauptnutzen durch die Frequenzen ist das mobile Internet, isn machen Regionen ist noch kein DSL verfügbar und eine Kabellegung nicht vorgesehen, dort greifen dann zukünftig die Frequenzen mit denen es möglich ist via Funk einen High Speed Internetzugang zu erhalten. Die Auktion garantiert die Netznutzung bis 2025, somit können die Unternehmen langfristig planen.