Telekom verkauft Tochter – Aktie schnellt in die Höhe

Die Telekom-Aktien gewinnen derzeit schnell an Wert. Grund dafür ist der geplante Verkauf der US-Mobilfunk-Tochter T-Mobile USA. Zum Wochenbeginn stieg der Preis der Aktie um zwölf Prozent auf 10,73 Euro. Damit erreichte sie an einem Tag, den höchsten Wert, seit mehr als zwei Jahren. Am Wochenende war durch die Telekom mitgeteilt worden, dass T-Mobile USA, welches ohnehin immer mal wieder schwächelte, für 39 Milliarden US-Dollar (27,6 Milliarden Euro), an AT&T verkauft würde. Die Genehmigung des US-Justizministerium und der amerikanischen Regulierungsbehörde steht zwar noch aus, doch die Anleger sind zuversichtlich. Gekauft hatte Ron Sommer, damaliger Telekom-Chef die Tochterfirma im Jahr 2000 für 50,7 Milliarden Dollar – eine Investition, die mehr kostete als einbrachte und letztlich mit Verlust verkauft werden muss. Einer der Gründe für den stetigen Kundenverlust ist, dass es keine Erlaubnis für die Vermarktung des so erfolgreichen iPhone von Apple erhalten hat. Vielleicht haben AT&T ja mehr Erfolg, mit dem noch immer viertgrößten Mobilfunkanbieter in den USA.

Rettungsschirm soll Deutschland mehr als 10 Milliarden Euro kosten

Der geplante EU-Rettungsschirm wird den deutschen Bundeshaushalt mit einer zweistelligen Milliardenbetrag belasten. Diese Bekanntgabe des Finanzministers Wolfgang Schäuble während eines Interviews durch die „Süddeutsche Zeitung, hat den Widerstand seiner Parteikollegen provoziert. „Eine mögliche Beteiligung Deutschlands am ESM-Grundkapital würde – ab 2013 und auf mehrere Jahre verteilt – in der Tat die Neuverschuldung erhöhen“, wird Schäuble in der Süddeutschen zitiert. Dadurch verringert sich natürlich auch die Chance auf die, von der FDP gewünschten und versprochenen Steuersenkung. Daraufhin forderte der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Klaus-Peter Flosbach:“Schäuble soll die Karten auf den Tisch legen, damit wir wissen, was auf den Steuerzahler zukommt“. Auch der haushaltspolitische Sprecher der CDU, Norbert Barthle, widerspricht den Vorstellungen des Finanzministers: „Eine Bareinlage in Höhe von 22 Milliarden Euro kommt nicht in Frage“. Finanzminister Schäuble verteidigte den Rettungsplan: „Wir brauchen einen Mix aus Anreizen und Zwang, dass jeder vernünftig wirtschaftet und sich um seine Wettbewerbsfähigkeit kümmert.“

Barmerchefin wechselt in Privatwirtschaft

Birgit Fischer, die für die SPD als Gesundheitsministerin antrat, dann als Krankenkassen-Chefin für die Barmer arbeitete, wechselt jetzt in die Privatwirtschaft – zum Verband der Arzneimittelhersteller. Barmer-Verwaltungschef Holger Langkutsch: „Ich bedauere diesen Entschluss, denn mit Frau Fischer verlieren wir eine engagierte Persönlichkeit“. Allerdings bleiben auch kritische Stimmen nicht aus. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Jens Span, gab während eines Interviews durch die „Finanzial Times Deutschland“ zu bedenken: „Das ist für einen Sozialdemokraten doch in etwa so, als würde ein Grüner zur Atomlobby wechseln“. Der Chef des Pharmaverbandes Wolfgang Plischke, erklärte in einer offiziellen Verlautbarung, der Verband wolle sich „neu ausrichten“ und den Dialog mit den Politikern der Gesundheitsbranche verbessern. Frau Fischers Aufgabe wird es sein, als Vermittlerin zu agieren. Ein schaler Beigeschmack bleibt.

Wertsteigerung des Yen als Folge der Naturkatastrophe

Der aktuelle Notstand in der Stromversorgung Japans, sowie die damit verbundenen massiven Produktionsausfälle, haben sich inzwischen auch in starken Kursschwankungen niedergeschlagen. Experten sprechen inzwischen von „nicht mehr geordneten Verhältnissen“, auf dem Devisenmarkt. Der japanische Yen stieg gegenüber dem Dollar mit 76,25 auf einen historischen Höchststand. Die Aufwertung des japanischen Yen ist immer nach einer Naturkatastrophe zu beobachten, hatte bisher aber nicht dieses extreme Ausmaß erreicht. Erklärt wird diese Wertsteigerung damit, dass Japaner in unsicheren Zeiten verstärkt ausländische Anlagen verkaufen, um das Geld in den Aufbau innerhalb Japans stecken zu können.

Tarifverhandlung für Angestellte des öffentlichen Dienstes beendet

In der dritten Verhandlungsrunde über eine Lohnerhöhung der mehr als eine halbe Million Angestellten des öffentlichen Dienstes der Länder, konnte endlich eine Einigung erzielt werden. Rückwirkend zum 1. Januar werden die Löhne um 2,3 und ab 2012 um weiter 2,55 Prozent steigen. Danach läuft der Tarifvertrag aus und die Löhne müssen neu verhandelt werden. Auf rund 600 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich, steigen dadurch die Kosten der Länderhaushalte, wie der niedersächsische Finanzminister Harmut Möllring errechnen lies. Leider gelang es der Gewerkschaft Verdi nicht, auch die 200.000 angestellten Lehrer in den Tarifvertrag zu integrieren, wie Verdi-Chef Frank Bsirske bekannt gab. Das bedeutet, dass die Bundesländer auch in Zukunft weiter individuell die Höhe der Löhne bestimmen dürfen, was zu sehr unterschiedlichen Lehrergehältern führt. Der Bildungsgewerkschaft GEW gelang es aber, für Lehrer eine Einmalzahlung von 360 Euro und eine lineare Tariferhöhung um 1,5 Prozent durchzusetzen.