Archiv der Kategorie: Aktuelles
Männer noch immer Besserverdiener
Banken müssen noch besser über Risiken aufklären
Wie der Bundesgerichtshof jetzt in einem Urteil entschieden hat, müssen Banken ihre Kunden zukünftig wesentlich ausführlicher als bisher, über die möglichen Risiken der angebotenen Geldanlagen informieren. Die Deutsche Bank wurde im vorliegenden Fall zum Schadensersatz in Höhe von 541.000 Euro verurteilt, weil sie einem mittelständischen Betrieb Spread Ladder Swaps verkauft hatte, bei denen auf die Zinsentwicklungen gewettet werden. Ulrich Wiechers, der Vorsitzende Richter des BGH, kritisierte dieses Anlageprodukt, für das „Wette“ noch eine „Verharmlosung“ darstellt. Über das tatsächliche Ausmaß der möglichen Verluste müssen die Banken ausführlich informieren. Dieser Pflicht als Berater des Kunden, ist die Deutsche Bank bisher nicht in ausreichendem Umfang nachgekommen. Im vorliegenden Fall hatte der Kunde schon mit dem Vertragsabschluss 80.000 Euro verloren, weil der Wert der Anlage um 4% zu hoch angegeben war. Insgesamt 700 Mal hatte die Deutsche Bank diese Spread Ladder Swaps, in druchschittlicher Anlagehöhe von 1 Million Euro, verkauft. Mit etlichen weiteren Klagen und Schadensersatzforderungen muss die Deutsche Bank jetzt rechnen.
Telekom verkauft Tochter – Aktie schnellt in die Höhe
Die Telekom-Aktien gewinnen derzeit schnell an Wert. Grund dafür ist der geplante Verkauf der US-Mobilfunk-Tochter T-Mobile USA. Zum Wochenbeginn stieg der Preis der Aktie um zwölf Prozent auf 10,73 Euro. Damit erreichte sie an einem Tag, den höchsten Wert, seit mehr als zwei Jahren. Am Wochenende war durch die Telekom mitgeteilt worden, dass T-Mobile USA, welches ohnehin immer mal wieder schwächelte, für 39 Milliarden US-Dollar (27,6 Milliarden Euro), an AT&T verkauft würde. Die Genehmigung des US-Justizministerium und der amerikanischen Regulierungsbehörde steht zwar noch aus, doch die Anleger sind zuversichtlich. Gekauft hatte Ron Sommer, damaliger Telekom-Chef die Tochterfirma im Jahr 2000 für 50,7 Milliarden Dollar – eine Investition, die mehr kostete als einbrachte und letztlich mit Verlust verkauft werden muss. Einer der Gründe für den stetigen Kundenverlust ist, dass es keine Erlaubnis für die Vermarktung des so erfolgreichen iPhone von Apple erhalten hat. Vielleicht haben AT&T ja mehr Erfolg, mit dem noch immer viertgrößten Mobilfunkanbieter in den USA.
Rettungsschirm soll Deutschland mehr als 10 Milliarden Euro kosten
Der geplante EU-Rettungsschirm wird den deutschen Bundeshaushalt mit einer zweistelligen Milliardenbetrag belasten. Diese Bekanntgabe des Finanzministers Wolfgang Schäuble während eines Interviews durch die „Süddeutsche Zeitung, hat den Widerstand seiner Parteikollegen provoziert. „Eine mögliche Beteiligung Deutschlands am ESM-Grundkapital würde – ab 2013 und auf mehrere Jahre verteilt – in der Tat die Neuverschuldung erhöhen“, wird Schäuble in der Süddeutschen zitiert. Dadurch verringert sich natürlich auch die Chance auf die, von der FDP gewünschten und versprochenen Steuersenkung. Daraufhin forderte der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Klaus-Peter Flosbach:“Schäuble soll die Karten auf den Tisch legen, damit wir wissen, was auf den Steuerzahler zukommt“. Auch der haushaltspolitische Sprecher der CDU, Norbert Barthle, widerspricht den Vorstellungen des Finanzministers: „Eine Bareinlage in Höhe von 22 Milliarden Euro kommt nicht in Frage“. Finanzminister Schäuble verteidigte den Rettungsplan: „Wir brauchen einen Mix aus Anreizen und Zwang, dass jeder vernünftig wirtschaftet und sich um seine Wettbewerbsfähigkeit kümmert.“