Birgit Fischer, die für die SPD als Gesundheitsministerin antrat, dann als Krankenkassen-Chefin für die Barmer arbeitete, wechselt jetzt in die Privatwirtschaft – zum Verband der Arzneimittelhersteller. Barmer-Verwaltungschef Holger Langkutsch: „Ich bedauere diesen Entschluss, denn mit Frau Fischer verlieren wir eine engagierte Persönlichkeit“. Allerdings bleiben auch kritische Stimmen nicht aus. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Jens Span, gab während eines Interviews durch die „Finanzial Times Deutschland“ zu bedenken: „Das ist für einen Sozialdemokraten doch in etwa so, als würde ein Grüner zur Atomlobby wechseln“. Der Chef des Pharmaverbandes Wolfgang Plischke, erklärte in einer offiziellen Verlautbarung, der Verband wolle sich „neu ausrichten“ und den Dialog mit den Politikern der Gesundheitsbranche verbessern. Frau Fischers Aufgabe wird es sein, als Vermittlerin zu agieren. Ein schaler Beigeschmack bleibt.
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Wertsteigerung des Yen als Folge der Naturkatastrophe
Der aktuelle Notstand in der Stromversorgung Japans, sowie die damit verbundenen massiven Produktionsausfälle, haben sich inzwischen auch in starken Kursschwankungen niedergeschlagen. Experten sprechen inzwischen von „nicht mehr geordneten Verhältnissen“, auf dem Devisenmarkt. Der japanische Yen stieg gegenüber dem Dollar mit 76,25 auf einen historischen Höchststand. Die Aufwertung des japanischen Yen ist immer nach einer Naturkatastrophe zu beobachten, hatte bisher aber nicht dieses extreme Ausmaß erreicht. Erklärt wird diese Wertsteigerung damit, dass Japaner in unsicheren Zeiten verstärkt ausländische Anlagen verkaufen, um das Geld in den Aufbau innerhalb Japans stecken zu können.
Tarifverhandlung für Angestellte des öffentlichen Dienstes beendet
In der dritten Verhandlungsrunde über eine Lohnerhöhung der mehr als eine halbe Million Angestellten des öffentlichen Dienstes der Länder, konnte endlich eine Einigung erzielt werden. Rückwirkend zum 1. Januar werden die Löhne um 2,3 und ab 2012 um weiter 2,55 Prozent steigen. Danach läuft der Tarifvertrag aus und die Löhne müssen neu verhandelt werden. Auf rund 600 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich, steigen dadurch die Kosten der Länderhaushalte, wie der niedersächsische Finanzminister Harmut Möllring errechnen lies. Leider gelang es der Gewerkschaft Verdi nicht, auch die 200.000 angestellten Lehrer in den Tarifvertrag zu integrieren, wie Verdi-Chef Frank Bsirske bekannt gab. Das bedeutet, dass die Bundesländer auch in Zukunft weiter individuell die Höhe der Löhne bestimmen dürfen, was zu sehr unterschiedlichen Lehrergehältern führt. Der Bildungsgewerkschaft GEW gelang es aber, für Lehrer eine Einmalzahlung von 360 Euro und eine lineare Tariferhöhung um 1,5 Prozent durchzusetzen.
Neue Vorwürfe gegen AWD
Wie sich jetzt heraus stellt, hat der AWD in mehreren Tausend Fällen hoch riskante Anlagen empfohlen und damit viele Kunden in den Ruin getrieben. Der „Stern“ berichtete mit Bezug auf eine interne Kundenliste, die der Redaktion von einem der Mitarbeiter zur Verfügung gestellt wurde, dass der AWD allein in den neunziger Jahren über 34.000 Beteiligungen für mehr als eine Milliarde Euro an Privatanleger verkauft hat, die zu den Drei-Länder-Fonds gehörten und heute nur noch einen Bruchteil der investierten Summen wert sind. Nach der vorliegenden Auflistung zu urteilen, haben die Berater des Konzerns an rund 20 Prozent ihrer Kunden hoch riskante Wertpapiere auf Kredit verkauft. Dadurch verloren die Anleger nicht nur ihr eigenes Vermögen, sondern blieben nach dem Wertverfall der Papiere auch auf hohen Schuldenbergen sitzen. Julius Reiter, der als Anwalt seit vielen Jahren Opfer des AWD vor Gericht vertritt, geht von einem Gesamtschaden für Kunden in Milliardenhöhe aus. Der Sprecher des Unternehmens, Bela Anda, verweigerte eine Auskunft zu den, im Stern veröffentlichten neuen Vorwürfen, mit Hinweis auf das Geschäftsgeheimnis. Zumindest für einen haben sich die riskanten Anlagen aber gelohnt. Carsten Maschmeyer, der Gründer des AWD, gehört heute zu den reichsten Männern Deutschlands.
Huffington Post – AOL plant Stellenabbau
Der Konzern AOL hat weitere Entlassungen bei der „Huffington Post“ angekündigt. Wie AOL-Chef Tim Armstrong auf einer Konferenz in New York bekannt gab, werde das Unternehmen nach der Übernahme der Nachrichten-Plattform eine Umstrukturierung vornehmen, die auch eine Streichung von Arbeitsplätzen beinhaltet. Armstrong: „Das ist unvermeidlich, man muss es nur mit Rücksicht tun“. AOL plant, die „Hufflington Post“ zu einer kombinierten Nachrichten- und Unterhaltungsplattform auszubauen. 143 Journalisten sind für die Online-Zeitung bisher tätig. Die bisherige Besitzerin Huffington, wird als Chefredakteurin und Vorsitzende der „Huffington Post Media Group“ die bisherige Richtung der linksliberalen Zeitung beibehalten. Zusätzlich soll es in Zukunft Technikseiten wie TechCrunch und Engadget, oder Dienste wie MapQuest, AOL Musik und StyleList kommen.